Mittwoch, 3. Juli 2013

Ein total einfaches Doppelschloss

Ein kleiner Hinweis für meine Blogfans:
Im nächsten Jahr 2014 Spätsommer werde ich meine Geschichten und Gedichte  veröffentlichen. Dann kann man diese als Buch bei Amazon erwerben. Zum Anfüttern gibt es eine lustige Geschichte, die ich wirkich erlebt habe. Dies bezieht sich auf alle meine Geschichten. Humoriges, skurriles und ziemlich Abgefahrenes.


Der Wecker klingelt um 6Uhr morgens. Nein, er klingelt nicht, sondern gibt ein leises, rhythmisches piepsen von sich, das sich bei nichtbetätigen des Ausknopfes steigert. Was will er mir damit wohl sagen?. >>Steh auf, Mutter und bewege deinen alabasterfarbenen Körper aus dem Bett.<< Nicht dass mein toller Muntermacher mit mir reden würde. Doch, er macht das auf seine ganz spezielle Art und Weise. Folglich komme ich diesem Wunsche nach. Erst das eine, dann das andere Bein hinausgeschwungen. Noch nicht ganz wach, die Sinne ersteinmal ordnend, schwanke ich zur Tür, um mir meinen Kaffee zu kochen. Kein Problem, wenn da nur nicht die morgendlichen Stolperfallen wären. Ich befinde mich im Bad. Was will ich da?.  Ach ja, richtig, Kaffee kochen. Immer noch etwas dröselig im Kopf, drehe ich mich um und rempel den Badschrank mit meinem Knie an. Ein fürchterlicher Schmerz durchzuckt dasselbige. Ob das wohl heute noch was wird mit dem Kaffee?. Es muß, weil ja der ,,kleine schwarze,, für einen guten Tag sorgen soll. Ab durch den Korridor, und jetzt wirklich, in die Küche. Die Abhandlung der immer wiederkehrenden Tätigkeiten morgens werden so langsam stupide, dass man nicht wirklich über die Abläufe nachdenkt. (Irgendwie logisch). Irgendwann sitze ich, immer noch mit Sleepshirt und Morgenmantel bekleidet, in meinem Schlafbüro. Das ist eine Kombination aus Büromobiliar und Bett. (Auch wieder logisch). Der nun endlich gefilterte Kaffee dampft in seiner Tasse vor sich hin. Stelle diese auf den Schreibtisch und geniesse die ersten Schlucke. Inzwischen ist es bereits 9Uhr. (Wie doch die Zeit vergeht). Da fällt mir simultan ein, dass ich noch ein Telefonat zu führen habe. Also, Hörer des Festnetztelefons abgehoben und die Nummer gewählt. Mein Ansprechpartner meldet sich auch gleich (kommt selten vor). Hat er doch offensichtlich auf meinen Anruf gewartet?. Muß wohl. Das übliche Blabla wird gewechselt. Immerhin wird damit ein 2 Stunden Gespräch gefüllt. Unglaublich!!!. Ich vergaß zu erwähnen, daß sich mein Sohn in der Schule aufhält. Plötzlich schliesst es an der Tür. Es ist 11Uhr und eigentlich nicht die gewohnte Zeit fürs finale Unterrichtsende. Der Versuch, den Schlüssel im Schloss zu drehen, scheint nach mehrmaligen Anläufen trotzdem nicht zu gelingen. >>Himmel, Herr Gott nochmal, was fummelt Sohn nur so lange rum?,<< frage ich sinnigerweise meinen Telefonpartner. Jetzt hat es offensichtlich doch geklappt, denn die Schlafbürotür öffnet sich langsam. Klar, was auch sonst sollte eine Tür machen, wenn nicht sich öffnen. Zaghaft schaut mich ein Gesicht, um dieselbige herumlugend an. Eine völlig, mir nicht bekannte Person, steht im Zimmer und hat einen fragenden Blick aufgesetzt. Was ich in dem Moment gedacht habe, kann ich nicht in Worte fassen. Erschrocken wechseln wir beide ziemlich erstaunte Blicke. >>Wer sind sie, und wie kommen sie in meine Wohnung?,<< war meine erste Reaktion. Jetzt könnte man natürlich sagen, mit dem Schlüssel natürlich. Auch durch Wände gehen dürfte Schwierigkeiten mit sich bringen. Nach einigen Sekunden bekam ich die ersten zögerlichen Worte von ihr. >>Nein, sie sind das doch nicht.<< Was für ein Blödsinn. Natürlich bin ich es. >>Wen haben sie eigentlich  hier erwartet?.<< >>Ich wohne hier und zwar schon seit einiger Zeit.<< >>Sie sind aber nicht Frau Hanelt?.<<  >>Ich bins, da bin ich mir ganz sicher,<< konterte ich zurück. Abermals Erstaunen. >>Sie sind aber nicht Frau L.  Hanelt?.<<  >>Nein, ich heisse M. Hanelt.<< >>Ich bin die Pflegerin für Frau Hanelt.<< Benötige keine Pflege, fuhr es mir durch den Kopf.
Da wurde mir, selbst um diese Zeit, schlagartig bewusst, dass sie meine Schwiegermutter meinte.  Nur, war noch immer nicht geklärt, wie sie sich mit diesen Schlüsseln Zutritt zu meiner Wohnung verschaffen konnte. Des Rätsels Lösung kam am nächsten Tag. Ich telefonierte mit meiner Schwiegermutter und erzählte ihr die Story. Natürlich konnte die Pflegerin mit diesem Schlüssel auch in meine Wohnung. Schwiegervater hatte einmal vor Jahren zwei ganz einfache Einheitsschlösser im ehemaligen Osten besorgt und auch eingebaut. Für seine Wohnung und für den damaligen Hauseigentümer, dessen Räume ich nun, nach seinem Tod, bewohne. Das bedeutet, Schlösser gleich und natürlich auch identische Schlüssel. Kann ich nur froh sein, dass er es nur für 2 Wohnungen getan hat.
Konnten zu ehemaligen Ostzeiten die Menschen wirkich einfach in jede Wohnung, bedingt durch simple Bauweise dieser Einheitsschlösser?. Auf diese Frage werde ich wohl nie eine Antwort erhalten.

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