(Bild von Pixabay in Public Domain, ohne Text)
http://pixabay.com/
Hallo und Willkommen auf meinem Blog
--Haneltmania--
zu einer neuen Geschichte im Genre
Surrealistischer Horrorekel
Die surrealistische Belletristik bietet mir die Möglichkeit, euch immer wieder mit neuen Ideen zu versorgen. Ich sage immer: nichts ist so beständig wie der Wechsel. Darum lasst euch von mir erneut in eine facettenreiche, surrealistische Welt entführen.
MADENEIERBEFALL
So gar kein prickelndes Gefühl, wenn im
Spätherbst das Wetter nicht einmal ansatzweise weiß, wie es sich zu benehmen
hat. Es ist unstet und schwankt permanent. Mal ist es noch warm, dann am
nächsten Tag wieder etwas kälter. Temperaturschwankungen von fünf Grad sind da
keine Seltenheit. Manchmal scheint auch die Sonne, und dann gießt es plötzlich wie
aus Mollen, so als würde Petrus eine Blasenentzündung haben. Diese Wetterphänomene
sind oft begleitet von eiskalten Stürmen, die einem draußen das Laufen ziemlich
erschweren. Eingemummelt in warme Kleidung fühlt es sich an, als täte jemand
von hinten schieben. Also gehe ich erst gar nicht ins Freie. Bleibe einfach in
meinem warmen Nest, schließe die Fenster und lasse es mir gut gehen. Tödliche
Stille beginnt sich in diesem Moment aufzubauen, die nichts Gutes ahnen lässt. Ach
was, denke ich mir und ignoriere dieses Gefühl von Beklommenheit. Was gibt es
da Besseres, als sich etwas Müsli mit Milch zuzubereiten. Natürlich darf auch
der Nachmittagskaffee nicht fehlen, der alles komplettiert. Der Duft von frisch
gemahlenem Bohnenkaffee, den ich bewusst durch meine weitgeöffneten Nasenlöcher
inhaliere, breitet sich in der gesamten Wohnung aus, und ich bin im Gleichgewicht
mit Seele und Körper.
Minuten später sitze ich auf meiner bequemen,
schwarzen Ledercouch im modernen, geradlinigen Design. Blättermuster in der
Farbe maute ziert die extrem weiche Oberfläche. Jetzt gönne ich mir erst einmal
mein supertolles, geiles Menü. Völlig versunken in diese Aktivität, vernehme
ich plötzlich ein leises Geräusch, was sich wie trappeln anhört. Seltsam, denke
ich, bin doch alleine. Über den Rand meiner heruntergezogenen Brille erspähe ich
für einige Sekunden eine schemenhafte, kleine Gestalt mit einem gezackten
Schwanz, als sie auch schon wieder verschwindet. Abrupt hört das Geräusch auf
und wird von einem Piepsen abgelöst. Irritiert schüttele ich den Kopf, so als
hätte meine Wahrnehmungsfähigkeit gelitten und esse ruhig weiter. Vielleicht
bin ich auch nur etwas überarbeitet?, denke ich beiläufig.
Plötzlich wird mir etwas übel, und der Bauch bläht sich schmerzvoll, monströs auf. „In fünf Minuten spontan schwanger?“, stelle ich mir die abstruse, völlig bekloppte Frage. Leider komme ich nicht mehr dazu, den Rest des Müslis zu verzehren, als ein Würge Reiz einsetzt, der nicht von schlechten Eltern ist. Hilfe, mein Essen meldet sich, denke ich nur kurz, als sich in meiner Speiseröhre ein ekliges, widerliches Brennen breit macht und sich das halbverdaute Müsli in den Teller ergießt. Krämpfe begleitet von heftigen tränenden, roten Augen setzen ein. Ich kann nichts mehr erkennen. Also versuche ich die Tränenflüssigkeit mit einer auf dem Tisch liegenden Serviette zu trocken. Puh, die Attacke hört jedoch nicht auf, sondern steigert sich noch immens. Mein Bauch fühlt sich an wie ein zum Bersten gespanntes Trommelfell. Endlich kann ich wieder ansatzweise etwas sehen und schaue auf mein Ausgekotztes. „Hilfe, was ist das?“. Kleine, durchscheinende Eier, in denen irgendwelche Maden sich bewegen, liegen zu Hauf auf meinem Teller und grinsen mich an.
Schon wieder geht es los. Erneut kommen
diese Madeneier hoch und fallen auf die bereits vorhandenen. In wenigen Minuten
quillt mein Teller über, und die runden Dinger breiten sich exzessiv auf dem kleinen
Esstisch aus. Als das Fassungsvermögen überschritten wird, kullern die weichen
Eier auf meinen Teppich und bilden ein weißes Kugelmuster. Sie sehen aus wie
Knallerbsen. So hört es sich auch an, als sie in diesem Moment aufplatzen und die
kleinen Maden über meinen Fußboden kriechen. Teils hüpfend als auch tanzend. Sie
bücken sich pausenlos und grinsen mich permanent an, was das Ganze auch nicht
lustiger macht, denn ich fühle immer noch ein gewisses Unwohlsein im Magen. Kommt
da etwa noch Nachschub?. Wieder muss ich mich übergeben und würge diesmal nur
ein einsames Ei hervor. Es ist größer als die anderen. Zusehens schwinden meine
Körperkräfte, und mir wird hundeelend. Schweiß dringt durch meine Poren, um hernach
meine ganze Kleidung zu durchtränken. Klatschnass sitze ich nur einfach da und
sehe dem Treiben der Maden zu, die es sich inzwischen in meinem Wohnzimmer gut
gehen lassen und alles vertilgen, was ihnen in die Mäuler kommt. Ihre Leiber
werden demonstrativ immer dicker, und ich kann mich des Gedankens nicht
erwehren, dass sie auch bald mich fressen werden.
Plötzlich öffnet sich das größte Ei mit lautem
Getöse. Es hört sich an, als käme eine Kanonenkugel aus dem Rohr geschossen und knallt voll in die
Wand. Vor meinen immer noch roten Augen steht eine Riesenmade mit
weitgeöffnetem Maul und einem Zylinderhut auf dem Kopf. Das Maul weit geöffnet,
um mich geradewegs zu zermalmen und hinunterzuschlucken. Aus ihren kleinen,
schwarzen Augen, die wie Stecknadelköpfe wirken, blinzelt sie mich an.
Plötzlich zückt sie aus einer mitgebrachten Tasche einen CD Player und beginnt lauthals
zu singen. –Made in U.S.A-. Alles wirkt wie in einem Film und beginnt mich zu
amüsieren, da der pralle Bauch wieder flach ist und die Übelkeit nachgelassen
hat. Jetzt kommt der Oberhammer. Die Made fordert mich zum Tanz heraus. Hully
Gully ohne Ende. Was will man eigentlich mehr?.
© Marlies Hanelt 28.Oktober2014
Demnächst mehr in meinem Blog-Theater. Solange wie die Ideen fliessen, werde ich euch fantastische BELLETRISTIK und alles MÖGLICHE präsentieren.
Eure Admina Marlies Hanelt
Wenn ihr mögt, kann jeder an meiner Umfrage teilnehmen. Zu finden auf der rechten Seite meines Blogs. Deadline ist der 31.12.2014. Würde mich freuen, wenn ihr eure Wünsche einfach zu den von mir angefragten Genres mit einem Häkchen verseht. Mehr ist nicht notwendig. Daaaaaanke.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte hier kommentieren