Haneltmania
Surrealistische
Belletristik
Hallo, und herzlich Willkommen in meinem
Reich.
Ich möchte euch eine neue Kategorie auf meinem Blog vorstellen.
,,SURREALISTISCHE BELLETRISTIK,,
Dazu habe ich ein spezielles Logo kreiert, das nur für diese Geschichten gedacht ist. Besteht aus einem eigens dafür geschaffenen Schriftzug. Wenn ihr also dieses erblickt, dann gibt es immer etwas Spannendes aus meiner Feder.Es werden dann auch keine passenden Bilder zu den Geschichten eingestellt.
Spiegelbild
Es ist früher Morgen, und mein mechanischer
Wecker holt mich aus einem ziemlich abgefahrenen Traum. Er rattert und rappelt vehement
auf den von mir untergestellten Teller, auf dem noch einige Löffel liegen. Somit
wird das Geräusch massiv intensiviert. Noch schlaftrunken reibe ich mir die
Augen, und versuche meine müden Glieder zu strecken, um in die Senkrechte zu kommen.
Wanke ins Badezimmer, welches in seinen Ausmessungen geradezu voluminös ist. An
der einen Wand hängt ein großer, rechteckiger Spiegel, der in einen silbernen
Rahmen eingefasst ist. Erst einmal hineinblicken und den Status Quo überprüfen.
Jeden Morgen dasselbe Ritual. Mein zweites ICH blickt mich mit derselben Mimik
an, die ich in diesem Moment aufsetze. Ist ja auch logisch. Jetzt beginne ich
mit der Gesichtsakrobatik und verziehe die Falten. Also, nach oben drücken und auch nach unten. Je nachdem, wohin ich sie
haben will. Sieht ziemlich witzig und blöde aus. Jetzt drücke ich mit beiden
Zeigefingern die Haut über den Wangenknochen zur Seite. Jede Falte bekommt ihr
Fett weg. Massage auf höchstem Niveau.
Irgendwie muss ich in mich hinein grinsen.
Gott sei Dank, dass mir niemand dabei zusieht, weil es total schwachsinnig
wirkt. Ich halte kurz inne, als ich ein Zwinkern meines Spiegelbildes bemerke. Ist
das eine Täuschung oder bin ich einfach noch zu unausgeschlafen?. Schaue jetzt etwas konzentrierter in den
Spiegel und wiederhole die Prozedur. Als ich bei den Wangenknochen erneut
beginne, die Falten in die richtige Richtung zu straffen, zwinkert mein Double.
Diesmal jedoch mit dem anderen Auge. Ob es wohl auch mit mir redet, wenn ich
anfange zu sprechen?. Ein Versuch ist es Wert. „Hallo Alte, setz dir mal ne‘
Maske auf“, beginne ich das zu erwartende, eventuelle Gespräch. Nichts
passiert. Ja nee, ist klar. Wie auch. Plötzlich tippt sich mein Spiegelbild mit
dem Zeigefinger an die Schläfe und zeigt mir den Vogel, wobei es noch
zusätzlich in obszöner Weise die Zunge rausstreckt. Wenn es mich jetzt noch
bespuckt, wandere ich aus, denke ich beiläufig. Wieder geschieht eine ganze
Weile nichts.
Wie angewurzelt stehe ich nur einfach da,
und getraue mich keiner weiteren Regung. Bin auch nicht wirklich fähig dazu. In
keinster Weise. Das muss ich erst einmal verdauen, bevor ich mir meinen
morgendlichen, starken Kaffee aufbrühe. Es vergehen gefühlte zehn Minuten, bis
ich aus dieser Körperstarre entkrampfe. Ich wende mich ab und will mich in die
Küche begeben. Aber mein Spiegelbild denkt in keinster Weise daran, mir zu folgen.
Soll bedeuten, es müsste eigentlich verschwinden und mit mir kommen. Macht es aber
nicht. Es bleibt einfach dort und verändert seine Konturen. Was geht hier
eigentlich verdammt noch mal vor sich?, frage ich mich, nun schon etwas nervös
geworden. Was jetzt geschieht, könnte aus einem Horrorstreifen von Stephen King
stammen. Die Spiegelfläche wölbt sich wie eine Kaugummiblase, und eine
satanische Fratze versucht sich zu manifestieren. Zeitgleich formen sich zwei
behaarte Arme, an deren Enden Klauen mit spitzen Fingernägeln versuchen, sich
durch das Glas zu bohren. Ein entsetzliches Kratzen füllt meinen Badezimmerbereich
mit einer Intensität, dass ich glaube, den Verstand zu verlieren. Den Armen
folgt ein langgezogener, ebenfalls mit Haaren und Schuppen besetzter Körper. Ihm
folgen lange, dürre, ja fast knochige Beine, die jedoch keine Füße besitzen. Offensichtlich
ist die Metamorphose noch nicht abgeschlossen, denn die unheimliche Figur
scheint irgendwie festzustecken. Das Monster öffnet sein Maul, aus dem ein
übler Gestank wabert und grunzt mich an. Es versucht verzweifelt, sich aus dem
Würgegriff des Spiegels zu befreien. Jetzt setzt ein Rotieren des gesamten
Körpers ein. Das Monster beginnt, sich spiralförmig um die eigene Achse zu
drehen, indem es immer schneller wird. Ein Sirren und monotones Summen, als
würden tausende von Bienen zum Todesstoß ansetzen, geht von diesem Spielchen
aus.
Spontan ergreift mich bleierne Müdigkeit.
Total erschöpft sacke ich förmlich zusammen und lande mit meinem schmerzenden
Rücken auf den Badfliesen. Da liege ich nun, völlig hilflos und kann mich nicht
bewegen. Meine Augen sind weit geöffnet und starren an die grüne Decke, in der
sich ein paar Risse zeigen. Kleine Haarrisse, die sich zögernd, aber dennoch
ständig bemühen, breiter zu werden. Aus ihnen rieselt Stroh und trockener Kalk,
als die Decke sich langsam beginnt durchzubiegen und mit einem lauten Krachen
auf mir niedersaust. Ihr folgt das gesamte Inventar des darüber liegenden
Badezimmers. Mein Körper wird dermaßen zerquetscht, dass er nur noch eine
breiige Masse ist. Nichts lässt darauf schließen, dass er einmal menschlichen
Ursprungs war.
Schweißgebadet und mit Gänsehautfeeling
erwache ich aus diesem Albtraum. Mein Herz rast und schlägt bis zum Hals. Ich
kann kaum atmen. Irgendetwas scheint mir die Kehle abdrücken zu wollen. Nur mit
sehr großer Anstrengung öffne ich die
Augen, und erblicke das aus dem Spiegel entstiegene Monster. Es beugt sich über
mich, und der zähflüssige, gelbe Schleim zieht seine Fäden, aus seinem weit geöffneten
Maul, bis hinunter auf meine Bettdecke. Widerlicher Speichel bildet nun dicke,
wulstige Tropfen, in denen sich kleine Monster bewegen. Kurz darauf zerplatzen
diese mit einem leisen Blubb, so als würden Seifenblasen auf einer rauen Oberfläche
aufditschen. Kleine, aber putzmuntere Monstertierchen tapsen auf mein Gesicht
zu und versuchen sich mit ihren spitzen Zähnen in ihm festzubeißen.
Ich schreie um mein Leben, aber kein Laut
kommt aus der trockenen Kehle über meine spröden Lippen. Dieser beschissene
Albtraum muss ein Ende haben, fliegt nur kurz ein Gedanke durch mein
maltraitiertes Gehirn.
Ist das jetzt ein endloser Traum, aus dem
es kein Entrinnen gibt, oder doch Realität?.
Nachsatz:
Das Böse kann nichts Gutes gebähren. Aus seinem tiefsten Inneren speiht es definitiv nur die Hölle.
Nachsatz:
Das Böse kann nichts Gutes gebähren. Aus seinem tiefsten Inneren speiht es definitiv nur die Hölle.
© Marlies Hanelt 18.August2014
Viel Vergnügen beim Eintauchen in meine surrealistische Welt wünscht
EURE ADMINE MARLIES HANELT
Eine surrealistische Darstellung meines Profils.
Viel Vergnügen beim Eintauchen in meine surrealistische Welt wünscht
EURE ADMINE MARLIES HANELT
Eine surrealistische Darstellung meines Profils.