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Willkommen in meinem
BLOGREICH im Genre
SURREALISTISCHE BELLETRISTIK
Schon wieder gibt es eine surrealistische
Belletristikgeschichte
Ob ihr das auch einmal umsetzen möchtet, wage ich allerdings zu bezweifeln, lach. Empfehlenswert ist es auf alle Fälle nicht.
Mittelalterliche Technikmethoden
Komfort war gestern, primitiv ist heute
EINLEITUNG
Irgendwie möchte jeder immer nur Geld von
mir haben. Für Alles muss man bezahlen, logisch. Je mehr technischer Nonsens in
der heutigen Zeit im Haushalt offenbar notwendig ist, so suggeriert es zumindest
die Werbung, entsteht eine gewisse Abhängigkeit von dieser. Man kommt ohne jene
nicht mehr aus. Nur schon alleine die Vorstellung dass es einmal so sein
könnte, lässt mich erschauern. Mehr technisches, konfuses Update kostet
natürlich seinen Preis. Also nehme ich
mir vor, mein ohnehin schon kleines Budget noch etwas zu optimieren oder besser
gesagt, zu reduzieren. Das beginnt zunächst selbstverständlich mit dem Einschränken
des Strom- und Gasverbrauchs. Nur wie, wenn man doch diese Energien für alle möglichen
Geräte mehr oder weniger benötigt?. Weniger dreckige Wäsche anfallen lassen?.
Hm, na ja, das würde dann bedeuten, dass diese mehrere Tage getragen werden müsste.
Egal ob sie bereits schon dreckig ist oder nicht. Nicht so wirklich mein Ding.
Energiesparlampen finden bereits ihre Anwendung. Aber, da geht doch noch etwas!.
Was ist mit dem PC, dem Radio und den restlichen Haushaltsgeräten, so sie notwendig
sind?. Lest selbst, was mir dazu eingefallen ist. Immerhin gab es auch einmal
andere Zeiten, in denen man ohne diesen überflüssigen Schwachsinn und
Schnickschnack ausgekommen ist. Ich schreite nun als leuchtendes Beispiel voran
und hoffe, dass ich viele Nachahmer finden werde. Möglich wäre es doch oder?. Ein Versuch ist es zumindest wert.
Mein Tag beginnt wie immer sehr früh am
Morgen. Ich erwache um vier Uhr morgens, und es ist draußen noch stockfinster
wie im Sack. Strecke meine klopfenden Glieder aus, um im Nachhinein sofort aus
dem Bett zu hüpfen und mir die notwendigen Utensilien zum Anzünden meiner
Fackel zu besorgen. Die Metallzylinder, in die ich die Pechstäbe hineinstecke,
sind schon vorab an einer Wand befestigt worden. Einfach mit einem Hammer und einem
Eispickel, den ich während der Aktion drehe, ein Loch gebohrt. Ist zwar
anstrengend, aber funktioniert genial.
Im Dunkeln taste ich nach einem Fidibusch,
also Stückchen Papier und entzünde danach ein Streichholz, in dem ich es an der
rauen Wand reibe. Jetzt nur noch den Fidibusch damit anstecken und die
Pechkuppe meiner kreativen, einfachen Sparlampe kann entzündet werden. Diese
beginnt fürchterlich zu qualmen und nimmt mir fast den Atem. Ein schrecklicher,
quälender Hustenreiz ist die Folge. Also öffne ich das Fenster, um frische Luft
herein zu lassen. Leider ist Spätherbst, und die tosenden Winde blasen mir
sofort meine sensationelle Leuchte aus. Jetzt stehe ich wieder im Dunkeln, und
meine Laune wird nicht wirklich besser. Na ja, noch einmal sollte ich den
Versuch starten, denn in dieser Dunkelheit lässt es sich schwerlich arbeiten. Somit
auf Anfang, denn ich habe noch vor, meine Wäsche zu waschen, nachdem ich mir
selbstverständlich einen Kaffee aus handgehämmerten Bohnen filtergerecht gekocht habe. Filtergerecht
bedeutet in diesem Sinne nur, als wären die Kaffeebohnensplitter ansatzweise mit
einem Papierfilter in Berührung gekommen. Mitnichten. Einfach die mit dem
Hammer mittelmäßig zerkleinerten Bohnen in einen Topf geben und Wasser darauf.
Kein Gasherd, sondern ein kleines
Lagerfeuerchen wird entzündet, über dem eine Stange platziert ist. Die Enden
liegen rechts und links auf Metallgabeln. Natürlich in korrekter Höhe, damit
die Stärke der Flammen das Wasser nicht zu sehr brodeln lassen. Leider driften
meine Gedanken ab, da ich nebenbei schon überlege, wie ich das mit meiner
Wäsche gestalte. Okay, einen hölzernen Waschtrog besitze ich noch aus uralter
Zeit. Dazu ein Holzpaddel, um besagte Schmutzwäsche in der Lauge umrühren zu
können. Immerhin bewegt sich nichts von alleine. Noch schnell viele Fackeln
gebastelt, und diese Aktion sollte auch erledigt sein. Unterschlupf finden
diese natürlich unter dem Bottich. Einfach in einen Metalleimer gestellt,
angezündet mit dem Fidibusch, und die sechzig Grad Wäsche wäre vorbereitet.
Natürlich darf ich das ständige Rühren mit dem Paddel nicht vergessen, denn die
Wäsche sollte schon sauber werden.
Inzwischen habe ich das Fenster geschlossen,
und die Pech Fackeln brennen wieder. Natürlich qualmen diese erneut und
entfachen einen höllischen Hustenreiz, der sich nicht mehr stoppen lässt. In
irgendeiner Schublade habe ich noch Hustenbonbons, fällt mir spontan ein. Also
taste ich mich langsam durch die rauchgeschwängerte, halbdunkle Wohnung bis zu
meiner Korridorkommode vor. Wenn das mal gut geht, denke ich nur kurz, als….
….ich über die Schwelle meiner Kemenate
stolpere und der Länge nach hinschlage. Voll mit meiner Körperfront auf den
Korridorholzboden, der bereits schon etwas alt und aufgesplittert ist. Den sollte
ich auch mal wieder abschmirgeln, denke ich. Wo habe ich nur den Hobel
versteckt?. Zu weiteren Gedanken bin ich nicht mehr fähig, da mein gesamter Gesichtsbereich,
einschließlich Schädeldecke, schmerzt. Aus einigen Wunden quillt Blut, da ich
mir einen riesigen Holzsplitter hinein gerammt habe. Die Nase ist total verbogen
und meine Zähne befinden sich auch nicht mehr an Ort und Stelle. Sie liegen
schön verteilt auf dem Korridorholzboden. In diesem Moment verliere ich die
Besinnung, und falle in eine Art Koma, aus dem es kein Erwachen gibt. Inzwischen
brennen die Pech Fackeln herunter und haben meine gesamte Wohnung zu einer
durch Qualm undurchdringliche, unpassierbare Hölle verwandelt, in die meine
unsterbliche Seele nun steigen wird. Hoffentlich erfahre ich eine Art von
Wiedergeburt, und mache dann nicht denselben Fehler, alles quasi in einen
mittelalterlichen, primitiven Zustand zurücksetzen
zu wollen.
Nachahmung ist also nicht empfehlenswert.
Es sei denn, ihr stellt euch nicht so dämlich an wie ich.
Die Moral von der Geschicht‘, verzichte nur
auf neumodische Geräte nicht.
© Marlies Hanelt Donnerstag
18.September2014
Eure Admina Marlies Hanelt