Mittwoch, 8. Oktober 2014

ANRUFBEANTWORTER MIT TÜCKEN?. Skurrile Alltagsgeschichten.


                        

(Grundbild von Pixabay in Public Domain
Text über Word kreiert)
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und zu einer weiteren STORY aus den
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Wem ist das nicht auch schon einmal passiert?.
Lest selbst, was geschehen kann, wenn man die Fenster seiner Zimmer nicht vorher schliesst. 




               Anrufbeantworter mit Tücken? 

Erneut beginnt ein Tag mit seinen immer wiederkehrenden Abläufen. Da ich aber keine großartige Lust verspüre dem Nachzukommen, lasse ich es ruhig angehen und werde erst einmal telefonieren. Alles bleibt demzufolge in irgendeiner Ecke meiner Wohnung liegen und staubt weiter vor sich hin. Teufel noch mal, was geht mich eigentlich mein Dreck an, denke ich und freue mich, endlich mal wieder ein konstruktives Gespräch führen zu können. Hatte ich schon lange nicht mehr. Also nehme ich den Hörer meines Festnetztelefons ab und rufe die Nummer an, die es mir versprechen und ermöglichen sollte. Der Angerufene besitzt ein Handy und einen zentralen Anrufbeantworter, falls er nicht erreichbar ist oder das Handy ausgeschaltet hat. Genau so verhält es sich auch. Die mir so vertraute Stimme auf dem AB meldet sich sofort und verkündet monoton, dass der Teilnehmer zur Zeit nicht erreichbar ist. „Möchten sie eine Nachricht hinterlassen, drücken sie die eins“, tönt es langweilig. Also folge ich der Anweisung und betätige besagte Taste, um hernach aufzulegen. Bei dem Angerufenen müsste eigentlich jetzt ein kleines Briefchen erscheinen, welches nach drücken der dazugehörigen Taste die Anrufer Nummer anzeigt. Natürlich kann und will ich nicht so lange warten, bis ein Rückruf erfolgt. Dementsprechend begebe ich mich unter die Dusche und reibe meinen Körper mit Badeschaum ein. Als ich an einer bestimmten Stelle meines Korpus angekommen bin, klingelt mein Telefon. Klatschnass und mit Seifenschaum zugedeckt wickle ich mich in das am Boden liegende Badetuch ein, entsteige der Duschkabine und haste zum Telefon. In diesem Moment  hört das Klingeln abrupt auf. Konsterniert blicke ich auf mein Telefondisplay und bemerke, dass der Anrufer nicht der gewünschte ist.
Schon etwas genervt geht es weiter mit dem Pflegeprogramm. Etwas Duschgel aufgetragen und einreiben. Wieder erreiche ich besagte Stelle am Körper, und es klingelt erneut. Langsam macht sich in mir ein Gefühl von veräppelt werden breit und scheint sich zu manifestieren, denn ich bekomme höllische Bauchschmerzen. Es kneift und krampft dermaßen, so dass sich noch Blähungen dazugesellen, die einfach nur total unangenehm sind. Trotzdem möchte ich unbedingt wissen, wer diesmal nach mir ruft und nicht wirklich ein Gespräch führen möchte, weil es offensichtlich zu lange dauert, bis ich den Hörer abnehmen kann. Das schon etwas feucht gewordene Badetuch wird umgewickelt, und ich schleiche in gebeugter Haltung zum  Apparat, der wieder aufhört zu bimmeln, als ich ihn endlich erreiche. „Jetzt ist es genug“, wettert meine Wenigkeit, als sich in diesem Moment meine Bauchkrämpfe noch steigern, denen vehemente Winde folgen. So laut, dass es durch meine Räumlichkeiten knattert. Gott sei Dank, dass sonst Niemand weiter anwesend ist, der diese Kanonenschläge mitbekommen würde. Oh, wie peinlich.
Um dem Ganzen ein Ende zu setzen, versuche ich meinen Wunschkandidaten wieder anzurufen. Diesmal gibt die Stimme des Anrufbeantworters nur ein tierisches Lachen von sich. Oder hat der Angerufene doch endlich den grünen Hörer seines Handys gedrückt?. Ich frage also nach. Tatsache, derjenige ist an der Muschel und hat meine Kanonade von Furzen belustigt mitgehört. Jetzt drehe ich vor Wut durch und schreie. „Du alter, knittriger Drecksack“. „Glaubst du eigentlich, dass ich immer so spreche?“. „Meine Aussprache mag ja durchaus etwas gewöhnungsbedürftig und heftig donnernd wirken“. „Aber so, dass man mich nun gar nicht verstehen kann, ist nicht mein Ding“. „Was hast du denn verstanden?“, hake ich nach. „Nun, es hört sich an wie, „blubber, blabber, knarz, baller“. Irgendwie wirkt das so irre komisch auf mich, dass ich daraufhin beginne lauthals in den Hörer zu prusten. Meine Bauchkrämpfe sind ins Nirwana geflüchtet und werden von heftigen Nießanfallen abgelöst. Massive Hustenattacken gesellen sich noch dazu. Na super, denke ich. Die Fenster in meinen Zimmern stehen sperrangelweit offen, und ich habe mir eine deftige Erkältung eingefangen. Alles nur, um mal wieder einen entspannten Telefontag zu haben. Wäre ich mal lieber dem Ruf meines Staubes gefolgt und hätte geputzt. Das habe ich jetzt davon.
Nie wieder werde ich ans Telefon gehen wenn es klingelt und ich unter der Brause stehe. Komme was da wolle. Zumindest werde ich vor dem nächsten Anruf meinerseits die Fenster schließen.
© Marlies Hanelt 8.Oktober2014