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Ein herzliches Willkommen in
-MEINEM BLOGREICH-
Schon wieder habe ich euch etwas SURREALISTISCHES mitgebracht.
Augenuntersuchungen können durchaus einen tierisch, spassigen Aspekt bergen.....
Videospiele in der Augenklinik
Augenhintergrunduntersuchung
der etwas anderen Art
Diesmal habe ich wieder einen Termin in der
Augenklinik, um meinen Augenhintergrund auf eventuelle Netzhautablösung
untersuchen zu lassen. Diese Geräte gibt es in unterschiedlicher Gestaltung. Generell
sind es Halbkugeln, deren Innenfläche ein mittiger Kreis ziert, in dem ein
grüner Punkt grell, bis hin zu ganz schwach hintereinander aufleuchtet. Um diesen
Kreis blinken dann ebenfalls unvorhersehbar Punkte an verschiedenen Stellen
auf. Jedes mal drückt man einen dazugehörigen Knopf eines kleinen Handschalters,
wenn man etwas erkennen kann. Diese monströsen Dinger sind außerdem mit einem
Computer verbunden, der das Ergebnis aufzeichnet. Zusätzlich gibt es eine
Kinnmulde direkt am Gerät, um während der Untersuchung den Kopf ruhig und entspannt
lagern zu können.
Ich sitze nun an diesem Gerät und halte den
Schalter mit dem Knöpfchen in der rechten Hand. Bereit, um besagten Knopf in
schneller Blinkabfolge der Punkte zu drücken. Eigentlich sollte sich jetzt der
erste grüne, helle Punkt zeigen. Jedoch passiert nichts. „Ist das Gerät
überhaupt eingeschaltet oder vielleicht defekt?“, stelle ich mir die logische
Frage. Es vergehen mindestens fünf Minuten, bis ich ein vehementes, piependes
Geräusch vernehme, dem eine monotone, blecherne Computerstimme folgt. „Willkommen
im Computerspiel –BOMBS-“. „Drücken sie für START ihren Knopf und vernichten
sie die Bomben, die aus den herunterkommenden Fliegern fallen“. „Als Waffe
drücken sie ihren Knopf zweimal“. „Jede Bombe bringt ihnen einen Punkt“. „Haben
sie alle abgeschossen, geht es auf LEVEL zwei weiter“. „Es gibt insgesamt
zweihundert Level, nach deren Abschluss ein zweihundert Euro Schein aus dem
Schlitz des Apparates neben ihnen flattert“. „Wünsche viel Erfolg mit unserem
neuesten Videospiel –BOMBS-“. „Woooow“, entfährt es mir. Ich lege also los und
drücke den schon in der Hand haltenden Knopf. Der erste Flieger erscheint stark
brummend und wirft mit einem lauten Piepsen die erste Bombe ab. Meine Kinnmulde
ist zu einer Art Schläger mutiert, die ich genau in die Richtung der Bombe
schiebe, um dann hierauf den Knopf zweimal hintereinander, schnell zu drücken. Meinem
Schläger entfährt ein Blitz. In diesem Moment da die Bombe explodiert, wird ein
höllischer Knall erzeugt, der mir fast das Trommelfell zerfetzt. Immer mehr
Flugkörper erscheinen an irgendwelchen Stellen und werfen ihre Bomben ab, was
mir eine ziemliche Konzentration abverlangt. So, Level eins wäre geschafft.
Puh, ich beruhige mich etwas, um sofort auf Level zwei den Bombenattacken Stand
halten zu können. Zudem werden mit jedem abgeschlossenen Level die Computergeräusche
stärker. Eigentlich müsste die Assistentin sie bis in ihr Büro hören, denke ich
zwangsläufig.
In diesem Moment erscheint sie und tippt
mir auf die Schulter. „So, Frau Hanelt, Ende der Untersuchung“. Sie schaut
ziemlich konsterniert auf das Computerergebnis, was der Drucker inzwischen ausgespuckt
hat. Nichts ist darauf zu erkennen, noch
nicht einmal ein winziges Bömbchen. „Haben sie denn nicht gedrückt?“, fragt
sich mich mit einer unsicheren Mimik und zieht demonstrativ ihre Augenbrauen dazu
hoch. „Warum unterbrechen sie mich gerade jetzt wo ich dabei bin, auf einem weiteren
Level Bomben zu killen?“, schreie ich
sie unvermittelt an. „Bomben?“, fragt sie, und ihre Kinnlade fällt herunter. „Wissen
sie was, ich werde einfach einen neuen Termin bei ihnen machen“. „Ich muss
unbedingt diese zweihundert Level schaffen, damit mir etwas Knete ins Portemonnaie
kommt“, schiebe ich ärgerlich hinterher und erhebe mich vom Schemel. Wütend
verlasse ich schnellen Schrittes den Untersuchungsraum.
Drehe mich noch kurz um, und bemerke wie
die Assistentin in den Apparat blickt, auf dem der mittige Kreis abgebildet
ist. Ihr Gesichtsausdruck lässt vermuten, dass sie irgendwie an meinem Verstand
zweifelt.
© Marlies Hanelt 9.Oktober2014
Eure Admina Marlies Hanelt