Sonntag, 26. Oktober 2014

-PUTZORGIE- PFLEGE DER ETWAS ANDEREN ART. Surrelistik mit Schmackes.


                            
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Ich lade euch wieder einmal zu einer surrealistischen Geschichte aus meiner WORTTRICKKISTE ein.

Es ist einfach herrlich, wenn man seine Fantasien fliessen lassen kann. Der Spass darf zudem nicht zu kurz kommen. Verrückte, surrealistische Inhalte tragen einfach dazu bei. Oder seid ihr anderer Meinung?. Lest selbst, was mir eingefallen ist. 





                            PUTZORGIE  
              PFLEGE DER ETWAS ANDEREN ART
Erneut vergeht ein Tag, ohne dass ich auch nur ansatzweise das erledigt habe, was eigentlich seit vielen Wochen ansteht. PUTZEN, bis der Arzt kommt. Irgendwie bin ich von meinem eigenen Dreck quasi umzingelt, ohne dass er sich von alleine auf und davon gemacht hätte. Selbst das Öffnen der Fenster, um für Durchzug zu sorgen, hätte nicht annähernd den gewünschten Effekt.  Nämlich SAUBERKEIT. Er klebt bereits so intensiv auf allen Flächen, da ich öfters den Kaffee und andere Getränke darauf verschüttet habe. Widerlich, kann ich euch sagen. Man legt oder stellt irgendetwas darauf ab, und es bleibt auch dort, weil es eine Liaison mit besagter Oberfläche eingegangen ist. Heute muss es aber sein. Was macht man eigentlich, wenn einem immer noch die Lust hierzu fehlt?. Eine Idee kommt mir sogleich in mein ausgelaugtes, malträtiertes Gehirn. Immerhin bin ich noch zu einigen Gedanken fähig, obwohl manchmal gar nichts mehr geht.
Ich lasse mir einfach einen Putzboy kommen, der mir, nur mit einer Schürze bekleidet, die Wohnung spielerisch und erotisch aufmotzt. Ich weiß schon genau, wie dieser Typ auszusehen hat. Natürlich. Muskeln spielen hier nicht die oberste Priorität. Aux contraire. Klein und dicklich sollte er sein und ohne Haare. Weder auf dem Kopf, noch am gesamten Körper. Nur die berühmten Haare auf den Zähnen müssen sein, weil ich Wortspiele und Metaphern unheimlich gerne mag. Da sein bestes Stück von der Schürze bedeckt sein wird, spielt auch das keine besondere Rolle. Wer benötigt beim Putzen schon einen langen Schwanz?. Der wäre definitiv hinderlich und stört vehement bei diesem Vorgang des Säuberns. Eventuell ginge damit noch der Wischvorgang für den Fußboden. Jedoch entstehen hierbei bestimmt Schlieren, die auch nicht prickelnd aussehen. Ein Nachwischen wäre erforderlich. Gar nicht zu denken an die monströsen Schmerzen, da es auf meinem nicht ganz so glatten Fußboden auch Nägel gibt, deren Köpfe etwas herausstehen. Irgendein Teppichfliesenleger hat damals nicht ganz so exakt gearbeitet und seinen Wochenendfrust offensichtlich an seiner Arbeit ausgelassen. Wie auch immer, die Folgen für meinen Putzboy wären immens fatal und nicht abzusehen.
Während ich noch am Sinnieren bin, klingelt es an meiner Wohnungstür. Völlig aus meiner erotischen Gedankenwelt gerissen, wanke ich mit klopfendem Herzen zur Tür und öffne sie. Ihr werdet es für totalen Blödsinn halten, aber vor mir steht mein Wunschputzboy und lächelt mich aus graugrünen Augen an. Alles ist stimmig, bis auf die Körperbehaarung. Ich will einen Typen ohne jedwede Affenähnlichkeit. Da stimmt doch etwas nicht!, denke ich und beginne mich etwas davor zu ekeln. Es sind nicht etwa kurze Haare, sondern meterlange Fusseln, die nicht unbedingt den Eindruck in mir erwecken, er wäre ein gepflegter Putzboy. Was solls, Hauptsache er macht das, für was er vorgesehen ist. EROTISCH PUTZEN und eventuell danach noch etwas gemeinsames Fummeln. Demzufolge bitte ich meinen Putzboy hinein und weise ihn seiner Aufgaben zu. Leicht federnd, ja fast über dem Boden schwebend und dabei einen ledernen, überdimensionalen Putzlappen aus einem kleinen Tornister zückend, welchen er an seiner Hüfte umgebunden trägt, beginnt er diesen rhythmisch mit einer passenden Musik seines mitgebrachten CD Players zu schwingen. Plötzlich ertönt eine Abfolge von monotonen Gebeten, so als würde ein Muezzin von einer Moschee rufen. Unglaublich, denn der erotische Typ verändert in diesem Moment das gesamte Äußere und wird zu einem Islamgläubigen, der dabei ist seinen Gebetsteppich auszurollen. Im ständigen Rhythmus begriffen sich zu verneigen und seine Hände im Origamistil zu falten, hebt der Teppich etwas ab und fliegt über alles hinweg, was zu putzen notwendig ist. Mit weitgeöffneten Augen und Mund sehe ich fasziniert diesem Treiben zu und kann es einfach nicht glauben, was jetzt geschieht.
Der Gläubige verwandelt sich erneut und mutiert selbst zu einem wahnsinnig großen Lederputzlappen. Mittig reckt sich eine rote Zunge aus dem Ledertuch und sabbert mir über den Körper. Igitt!.... ich fühle, wie mir der Speichel an meiner Kleidung hängen bleibt und diese sogar tief durchdringt. Er ist eiskalt und klebt wie Pech und Schwefel. Nein, so habe ich mir das eigentlich nicht wirklich vorgestellt. Mir wird höllisch übel, denn zu dem Speichel gesellt sich noch ein widerlicher Gestank, so als würde sich die Hölle vor mir materialisieren. Hilfe, ich sitze wahrscheinlich immer noch auf meinem Bürostuhl und bilde mir das alles nur ein. Also kneife ich mich heftig in den Arm, um dies auszutesten. Nichts, reineweg gar nichts. Kein Schmerzempfinden. „Zur Hölle, was geht hier vor?“, frage ich mich und glaube fast den Verstand zu verlieren. „Wer oder was will mir hier einen unsäglichen Possen spielen?“, schreie ich angstvoll in was auch immer hinein. Es ist jedenfalls nicht meine Wohnung, sondern eine Art von vierter Dimension, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt.
Trotzdem empfinde ich eine Art von Zufrieden- und Gelassenheit, denn hier existiert augenscheinlich kein Dreck. So soll es sein. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als von seinem Schmutz verschlungen zu werden.
© Marlies Hanelt 26.Oktober2014  
Eure Admina Marlies Hanelt  
 Wer ist noch meiner Meinung zu diesen Aussagen?.
(Grundbild ebenfalls von Pixabay in Public Domain)