(Logo kreiert mit WORD und PAINT)
Hallöchen meine lieben Besucher meines
-- Facettenblogs --
Den Inhalt dieser Alltagsgeschichte kennt ihr doch bestimmt auch oder?.
Unerklärliche Verhaltensmuster des
skurrilen Alltagswahnsinns
Für mich ist es wieder einmal Zeit,
Einkäufe in der Vorweihnachtszeit zu tätigen. Es ist nicht so, dass ich die unbedingte
Lust verspüre diese mir aufbürden zu wollen, da ich noch anderes, effektiveres
vor habe. Jedoch gehören diese banalen Dinge zum Alltag und müssen einfach
erledigt werden. Es benötigt hierfür nur
einen kleinen Spickzettel, auf dem die paar Sachen darauf gekritzelt sind.
Nicht mehr aber auch nicht weniger. Schon auf dem Treppenabsatz beschleicht
mich das beklemmende Gefühl, dass es kein normaler Einkauf werden wird. Ich
sollte Recht behalten.
Eigentlich kenne ich ja schon dieses
abgefahrene Volk hier in Berlin/Neukölln, und sollte mir um deren
Verhaltensweisen keine Gedanken mehr machen. Trotzdem gibt es immer wieder
etwas Neues, was die Sache ziemlich facettenreich gestaltet. Darum heißt es für
mich, erneut auf in die skurrilen Welten meiner Mitmenschen. Immerhin sorgen
sie dafür, dass ich meinen Blog mit Geschichten bestücken kann. An dieser
Stelle hole ich einmal tief Luft, atme sie wieder aus, und lache verschmitzt. Auch
das Negative kann man durchaus positiv sehen.
Mit einigen Mühen bin ich die drei Treppen
hinabgestiegen, verlasse das baufällige Mietshaus, um hernach einen Supermarkt
aufzusuchen. Laufe nur einige Meter, und prompt spricht mich eine ältere Frau
an, die einen Rollator vor sich her schiebt. Mit krächzender Fistelstimme und
verzerrtem Gesicht fragt sie mich, wo hier die nächste Bushaltestelle ist. Ich
weiß genau, dass diese nur durch einen längeren Spaziergang um drei Ecken zu
erreichen ist und will antworten. Parallel entsteht vor meinem geistigen Auge
eine Kameraeinstellung aus einem Sketch, der sich folgendermaßen abspielt. In
einer Klinik für geistig behinderte Menschen hat man extra eine ausgemusterte
Bushaltestelle auf dem Grundstück gestellt, damit es sich besondere Patienten
mit dieser Bus Macke dort bequem machen können um eben auf den großen Gelben zu
warten, der natürlich niemals kommen wird, da ja auch die Fahrzeiten fehlen. Dieser
Gedanke dauert gefühlte zwei Minuten, als mir die alte Frau mit ziemlich harscher,
lauter Stimme dieselbe Frage noch einmal stellt. „Gute Frau, ich bin doch nicht
schwerhörig!“, brülle ich in demselben Ton zurück. „Wo wollen sie denn
überhaupt hinfahren?“, stelle ich ihr die konstruktive Frage. Darauf blickt sie
mich mit weitgeöffneten Augen an und nuschelt mir ziemlich unverständliche Worte
entgegen. Hört sich an wie, „Keine Ahnung, muss weg hier“. Das habe ich
zumindest so verstanden. Verständnisloses Kopfschütteln ihrerseits, und die
alte Dame geht einfach ihres Wegs. Wo auch immer der sie hinführt, garantiert
nicht zu einer Haltestelle. Oder doch?.
Lieber Gott, das kann ja noch heiter
werden, denke ich so bei mir und muss mich sputen, um die wenigen Einkäufe auf
die Reihe zu bekommen. Immerhin habe ich noch Wichtigeres zu erledigen. Schon
an der ersten Kreuzung geht der Wahnsinn weiter. Diesmal nicht mit absurden
Fragestellungen, sondern mit skurrilen Verhaltensmustern. Warum auch nicht. Die
Ampelanlage zeigt das rote –Männekin-. Einige Passanten jampeln schon energisch
herum und warten auf das -gehende Männchen-. Einer Frau dauert das
offensichtlich zu lange, und sie überquert den Fahrdamm, um zusätzlich noch
ihren Kopf nach hinten zu wenden, wo immer noch ihre Gesprächspartnerin steht
und ihr zuwinkt. Laufenderweise und ohne Ende quatschend, läuft sie im
Schneckentempo über den Zebrastreifen. Ich kann solche Verhaltensweisen einfach
nicht ab, und brülle ihr wütend hinterher, „Es ist ROT, sind sie blind?“. „Wo
haben sie nur ihr Gehirn gelassen?, falls es überhaupt vorhanden ist“. „Man
sollte ihnen den Hintern abfahren und dafür noch Geld kassieren!“. Mir platzt
förmlich der Kragen, und mein Blutdruck ist auf hundertachtzig, was sich deutlich
an meinem roten Gesicht zeigt. Irgendwie habe ich immer noch keine richtige
Lust als auch Laune, meinen Einkauf zu tätigen. Ja wie auch!. Die hat man mir gründlich versaut. Blödsinn, sie
war ja überhaupt noch nicht vorhanden. Demzufolge dackele ich zurück in meine
Wohnung und verschiebe das Ganze auf den nächsten Tag, in der Hoffnung, endlich
normalen Leuten zu begegnen. Wer weiß, vielleicht gibt es die ja auch hier in
Berlin/Neukölln?. Gute Frage, nächste Frage.
© Marlies Hanelt 16.Dezember2014