Donnerstag, 28. Mai 2015

-SACKHÜPFEN UND EIERLAUFEN-. Surrealistik oder Realität?.


(Kreiert mit Word und Paint)


Seid mir Herzlich Willkommen in meinem
            Facettenreich
 
Die Grenzen der Surrealistik zu der Realität, verschwimmen hier auf eine seltsame Weise und begeben sich auf ihre eigene Reise. Nämlich ins Reich der Fantasien, in der es eigentlich keine Grenzen gibt. Oder doch?. 

Lest selbst, wie ich es sehe. Viel Vergnügen. 


Ob das jetzt eine surrealistische Story ist oder eben nicht, solltet ihr entscheiden. Denn es könnte immerhin möglich sein, dass...

 


>>>Sackhüpfen und Eierlaufen, nicht zum gewünschten ZIEL führen
Auch in diesem Jahr naht die Sommerzeit wieder mit riesigen Schritten, und in der Kolonie –Gras Hüpfer- des örtlichen Hobbygärtnervereins in Broderskoog werden die ersten Vorbereitungen fürs Kindergartenfest getroffen. Der Festplatz ist schon reichhaltig mit Karussells und diversen Buden  bestückt, an denen man etwas gewinnen kann. Würfeln,  Fähnchen mit Nummern darauf,  laden ein, mit falsch konstruierten Gewehren, diese zielgenau zu treffen. Klappt logischerweise recht selten. Die Gewinne stehen meistens dahinter. Plüschtiere, die man im Geschäft für nen Appel und nen Ei erwerben kann, werden hier noch zusätzlich von Spotlampen ins rechte Licht gesetzt und wirken echt teuer. Etwas weiter hinten befindet sich eine Tombola. Ein in bunten Klamotten, zu einem Clown zu recht staffierter und verkleideter Mann, steht mit einem Loseimerchen in der Hand davor und schreit sich auf erbärmliche Weise die Seele aus dem Hals. Währenddessen schüttelt er pausenlos die von einem Metallring eingefassten, kleinen Papierröllchen und macht dazu ein eher verkniffenes Gesicht. Denn nur er weiß, dass sich in dem Loseimerchen überwiegend Nieten befinden. An einer besonderen Bude für Schleckermäuler, rührt ein Kleingärtner fortwährend in einer metallenen Schüssel herum, aus der es nach Mandeln duftet. Nüsse, nebst roten Äpfeln werden hier mit Zucker bestreut und kandiert. Fast mittig auf diesem sandigen Festplatz hat jemand einen Holzpfahl in den Boden gerammt, an dem ein Schild festgeschraubt ist. Auf dem prangen Lettern, mit dem Hinweis auf ein illusteres Sackhüpfen, nebst Eierlaufen. Jedoch erst ab vierzehn Uhr, wenn alle teilnehmenden Familien mit Kindern gesättigt sind. Es hüpft und läuft sich einfach besser, wenn der Magen nicht mehr knurrt.
Es ist bereits dreizehn Uhr, und ein Mitglied des Gartenvereins löst die rotgezwirbelte Kordel des Festeingangs vom Haken, um den schon Schlange stehenden Spaßwilligen den Zutritt geben zu können. In der rechten Hand hält er eine Glocke, die an einem Holz Stab befestigt ist und bimmelt den Besuchern regelrecht die Ohren voll. Unbeirrt dessen, strömen sie auf das Gelände und genehmigen sich erst einmal das ein oder andere süffige Getränk, separat an einem hierfür vorgesehen Stand für Alkoholika. Immerhin möchte man sich mithin auch die Kante geben. Konrad, ein älterer Mann in den besten Jahren, mit  graumeliertem Haar, schreitet sofort auf die Festplatzmitte zu und glaubt nicht, was er da liest. „Endlich ein Spiel für die reiferen Männer unter uns!“, freut er sich schon diebisch und greift dabei mit der rechten Hand in den Schritt, um eben sein Gemächt in die richtige Startposition zu bringen. Im Moment ist er der Einzige, mit dem Wunsch dieser Hopserei frönen zu dürfen. Die Zeit schreitet unaufhörlich voran, und andere Herren gesellen sich dazu. Punkt vierzehn Uhr beginnt das Spielchen. Ein Typ, in schwarze, enge Lederklamotten gezwängt, trillert auf einer Pfeife und gibt das Signal für den Start. Zwei Männer knien sich in den Sand, um eben mit ihrem männlichen Genital dem Boden möglichst nahe zu sein. Konrad hat es da ziemlich gut getroffen, denn sein Glied, nebst Hoden, berührt nicht nur den Sand, sondern bohrt sich förmlich hinein. Der Typ schwingt eine weiße Fahne, während er etwas lauter in die Pfeife pustet. Jetzt beginnt Konrad, mit lüsternem Blick in den Augen, sich etwas vom Boden abzuheben, um erneut in die alte Position zurück zu kehren. Also knien, etwas aufrichten, wieder knien. Sieht ziemlich blöd aus. Irgendwie gelingt es ihm nicht, das Ganze in einen hüpfenden Vorgang umzusetzen, denn er steckt irgendwie fest. Der vom Regen des Vortags etwas aufgeweichte Sand umschlingt seinen Penis und will ihn einfach nicht mehr freigeben. Wie in einem Würgegriff zieht er ihn immer weiter hinunter, und sein Sack droht ebenfalls von ihm verschlungen zu werden. Heftig muss sich Konrad dagegen wehren, um nicht völlig in diesen Sog hinab gezogen zu werden. Er stemmt seine flachen Hände vehement gegen den Boden und reißt sich mit letzter Kraft aus dieser fatalen Situation. Doch, oh weh. Konrad steht aufrecht, während seine gesamte Männlichkeit im Boden verweilt und nicht im Mindesten daran denkt, an ihm hängen zu bleiben. Ein Aufschrei des Entsetzens und Schmerzes hallt über den Festplatz. Tränen der Hilflosigkeit rollen über sein Gesicht und sickern in den Sand. Gesellen sich zu seiner verlorenen Männlichkeit und benetzen sie.
                             -ENDE-
Die Moral von der Geschicht‘, gehe nie und nimmer zum Sackhüpfen und Eierlaufen nicht.        
© Marlies Hanelt 28.Mai2015