(Foto: Morning Light.... by Alexander #Autumn )
Ein Herzliches Willkommen in meinem schier endlosen Reich des Facettenhaften. Worunter würdet ihr diese Story einordnen?. Ich täte sagen, in die Kategorie Mystik/Horror. Seid ihr auch der Meinung?.
Bevor ihr jedoch darüber sinniert, lest erst einmal, was sich an diesem Sonntag in meinem Hirn getummelt hat. Die niemals enden wollenden Fantasien füllen meinen Facettenblog, der euch lachen, nachdenklich als auch manchmal weinen lässt. Hier tummeln sich Gefühlswelten. Für jeden ist etwas dabei. So soll es auch sein.
Krude Herbstfantasien aus dem dunklen
Horrorreich
Stille. Unsägliche peinigende Ruhe, in der
man jeden Moment einen tierischen Schrei oder auch donnernden Knall vermuten
könnte, der diese spontan wie eine messerscharfe Klinge durchschneidet. Die
Nerven wie Drahtseile spannen und das Herz bis zum Hals hinauf hämmern lässt. Pater
Noster, der sich seine bis fast auf den Sand reichende Soutane vor Angst eng um
den Körper gezogen fest hält, schreitet des Weges und muss stehen bleiben. Die
Augen extrem geweitet und eben in diese Stille lauschend, blickt er wie konsterniert
in Richtung des sich vor ihn aufbauenden hellen Nebels, der zu strahlen beginnt.
Es ist Herbst und mitten am Tag. Der Weg scheint sich dort zu krümmen, wo die Nebelwand
schemenhaft existiert und trotzdem
keinen Blick dahinter zulässt. Ein Mysterium der besonderen Art. Alles wirkt
märchenhaft und gleichzeitig monströs abstoßend. So als muss man hinsehen,
möchte jedoch nicht wirklich. Angewidert und angezogen gleichermaßen, setzt
Pater Noster den Horrorspaziergang langsam fort. Ja glaubt, geradewegs gezielt
dorthin zu schweben. Denn seine Füße berühren nicht mehr den sandigen Weg und
lassen ihn darum förmlich darüber hinweg gleiten. Wie eine imaginäre Hand, die seinen
Körper hoch und immer höher zieht, bis dieser die Bodenhaftung verliert und
ohne jedwede Kontrolle ist. Sich bald im Einklang mit den düsteren Mächten befindet.
Die Arme weit von sich gestreckt und die Sinne
geschärft, bleibt er erneut stehen. Verharrt für Sekunden kurz vor dem Eintritt
in den Nebel des Grauens, der sich jetzt schwarz einfärbt. Dem Erscheinungsbild
seiner Soutane beginnt anzupassen. Nur noch ein Schritt trennt ihn von dem
schier ausweglosen Bösen. Unschlüssig ob er es wagen sollte oder nicht, beginnt
der Pater heftig ein- und auszuatmen. Nimmt die frische kühle Herbstluft ein
letztes Mal in vollen Zügen auf. So, als gäbe es dort nichts mehr, was sein körperliches
Dasein benötigt. In diesem Moment erschallt ein tiefes Grummeln, dem ein heftiger
Knall folgt. Pater Noster tritt in das Reich der Hölle ein. Dunkelheit. Nichts
als pure Finsternis, die keine geschärften Sinne mehr benötigt. Weder Wind, Licht,
noch Wärme und Kälte, geben sich hier den Schlagabtausch. Mutter Natur hat in
dieser Fantasiewelt aufgehört zu existieren. Hier regiert nur –Satan der
Weise-. Für immer und ewig. In der tiefen dunklen Unendlichkeit schwebt des Paters
nackte Seele fortwährend dort herum. Irrt umher und sucht für derhin nach dem
lieben Gott, der ihm immer in fatalen Situationen geholfen hatte.
Immer wieder vernimmt des Paters Seele die
sich wiederholenden Sätze. „Willkommen du Kretin der Erde!. Den über alles
herrschenden Boss wirst du hier vergeblich suchen!. Werde EINS mit mir, und dir
wird ewiglich Leben beschieden sein!. Setze dich und mache es dir gemütlich!“.
In der teuflischen obszönen widerwärtig klingenden Stimme schwingt Ironie als
auch einladender Humor. Sie muss ihr folgen, will jedoch nicht. Pater Nosters
Seele hat nicht den Hauch einer Chance, denn das Gejaule übt einen
faszinierenden magischen Reiz aus. Geht eine Symbiose mit dieser ein, um etwas
NEUES entstehen zu lassen. -TEUFLISCH GUTES-.
Von einer Sekunde auf die andere wird der
Pater aus seinen fantasiereichen Tagträumen herausgerissen. Befindet sich
wieder in der Realität. Schreitet mit der geöffneten Bibel in der Hand des Wegs
und fühlt sich erfrischt als auch ein wenig erleuchtet. Denn nur er ist der erlauchte
Auserwählte, dem das Fantasieren von Mutter Kirche dogmatisch auferlegt ist.
Gibt es etwas Schöneres, als nicht dem
Kirchenmotto folgen zu müssen und sich in einem für ihn maßgeschneiderten
individuellen Dogma treiben zu lassen?.
© Marlies Hanelt 1.November2015