Sonntag, 1. November 2015

-KRUDE HERBSTFANTASIEN AUS DEM DUNKLEN HORRORREICH-. Mystische Horrorfantasien.


                
(Foto: Morning Light.... by Alexander #Autumn )

Ein Herzliches Willkommen in meinem schier endlosen Reich des Facettenhaften. Worunter würdet ihr diese Story einordnen?. Ich täte sagen, in die Kategorie Mystik/Horror. Seid ihr auch der Meinung?.

Bevor ihr jedoch darüber sinniert, lest erst einmal, was sich an diesem Sonntag in meinem Hirn getummelt hat. Die niemals enden wollenden Fantasien füllen meinen Facettenblog, der euch lachen, nachdenklich als auch manchmal weinen lässt. Hier tummeln sich Gefühlswelten. Für jeden ist etwas dabei. So soll es auch sein. 

        

 

Krude Herbstfantasien aus dem dunklen Horrorreich
Stille. Unsägliche peinigende Ruhe, in der man jeden Moment einen tierischen Schrei oder auch donnernden Knall vermuten könnte, der diese spontan wie eine messerscharfe Klinge durchschneidet. Die Nerven wie Drahtseile spannen und das Herz bis zum Hals hinauf hämmern lässt. Pater Noster, der sich seine bis fast auf den Sand reichende Soutane vor Angst eng um den Körper gezogen fest hält, schreitet des Weges und muss stehen bleiben. Die Augen extrem geweitet und eben in diese Stille lauschend, blickt er wie konsterniert in Richtung des sich vor ihn aufbauenden hellen Nebels, der zu strahlen beginnt. Es ist Herbst und mitten am Tag. Der Weg scheint sich dort zu krümmen, wo die Nebelwand  schemenhaft existiert und trotzdem keinen Blick dahinter zulässt. Ein Mysterium der besonderen Art. Alles wirkt märchenhaft und gleichzeitig monströs abstoßend. So als muss man hinsehen, möchte jedoch nicht wirklich. Angewidert und angezogen gleichermaßen, setzt Pater Noster den Horrorspaziergang langsam fort. Ja glaubt, geradewegs gezielt dorthin zu schweben. Denn seine Füße berühren nicht mehr den sandigen Weg und lassen ihn darum förmlich darüber hinweg gleiten. Wie eine imaginäre Hand, die seinen Körper hoch und immer höher zieht, bis dieser die Bodenhaftung verliert und ohne jedwede Kontrolle ist. Sich bald im Einklang mit den düsteren Mächten befindet.
Die Arme weit von sich gestreckt und die Sinne geschärft, bleibt er erneut stehen. Verharrt für Sekunden kurz vor dem Eintritt in den Nebel des Grauens, der sich jetzt schwarz einfärbt. Dem Erscheinungsbild seiner Soutane beginnt anzupassen. Nur noch ein Schritt trennt ihn von dem schier ausweglosen Bösen. Unschlüssig ob er es wagen sollte oder nicht, beginnt der Pater heftig ein- und auszuatmen. Nimmt die frische kühle Herbstluft ein letztes Mal in vollen Zügen auf. So, als gäbe es dort nichts mehr, was sein körperliches Dasein benötigt. In diesem Moment erschallt ein tiefes Grummeln, dem ein heftiger Knall folgt. Pater Noster tritt in das Reich der Hölle ein. Dunkelheit. Nichts als pure Finsternis, die keine geschärften Sinne mehr benötigt. Weder Wind, Licht, noch Wärme und Kälte, geben sich hier den Schlagabtausch. Mutter Natur hat in dieser Fantasiewelt aufgehört zu existieren. Hier regiert nur –Satan der Weise-. Für immer und ewig. In der tiefen dunklen Unendlichkeit schwebt des Paters nackte Seele fortwährend dort herum. Irrt umher und sucht für derhin nach dem lieben Gott, der ihm immer in fatalen Situationen geholfen hatte.  
Immer wieder vernimmt des Paters Seele die sich wiederholenden Sätze. „Willkommen du Kretin der Erde!. Den über alles herrschenden Boss wirst du hier vergeblich suchen!. Werde EINS mit mir, und dir wird ewiglich Leben beschieden sein!. Setze dich und mache es dir gemütlich!“. In der teuflischen obszönen widerwärtig klingenden Stimme schwingt Ironie als auch einladender Humor. Sie muss ihr folgen, will jedoch nicht. Pater Nosters Seele hat nicht den Hauch einer Chance, denn das Gejaule übt einen faszinierenden magischen Reiz aus. Geht eine Symbiose mit dieser ein, um etwas NEUES entstehen zu lassen. -TEUFLISCH GUTES-.
Von einer Sekunde auf die andere wird der Pater aus seinen fantasiereichen Tagträumen herausgerissen. Befindet sich wieder in der Realität. Schreitet mit der geöffneten Bibel in der Hand des Wegs und fühlt sich erfrischt als auch ein wenig erleuchtet. Denn nur er ist der erlauchte Auserwählte, dem das Fantasieren von Mutter Kirche dogmatisch auferlegt ist.  
Gibt es etwas Schöneres, als nicht dem Kirchenmotto folgen zu müssen und sich in einem für ihn maßgeschneiderten individuellen Dogma treiben zu lassen?.
© Marlies Hanelt 1.November2015