Willkommen auf Haneltmania. Dem Blogreich des
Facettenhaften.
Die Anthologie „Mia-Maries Herzenswunsch“ enthält zehn traurige und nachdenklich machende Geschichten über Kinder. Das Kurzgeschichten-Projekt wurde für die an Krebs erkrankte Mia-Marie ins Leben gerufen, die einen inoperablen Gehirntumor hat. Ein Teil des Erlöses geht direkt an die 8-Jährige, damit ihr Herzenswunsch, so viele schöne Erlebnisse und damit Erinnerungen wie möglich zu sammeln, umgesetzt werden kann.
Hier stelle ich euch Eine Bloggerin und Autorin vor, die in dieser Anthologie -Mia-Maries Herzenswunsch-,
erschienen im Federkiel Verlag, mitgeschrieben hat.
Hier der Bestellink für das Buch. Eine Postkarte und das passende Lesezeichen hierfür, gibt es gratis dazu. Mit Lesen kann man auch sehr viel GUTES tun.
http://www.federkiel-verlag.de/shop/?logout=1
Eine kurze Leseprobe aus ihrer Geschichte gefällig?
Dann folgt des Linkes Spuren, direkt auf ihren Blog.
http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fkleine-schmoekerratten.blogspot.de%2F2016%2F08%2Fmia-maries-herzenswunsch.html&h=WAQE6YZu7&s=1
Hier stelle ich Euch eine kleine Leseprobe, der zu diesem Zeitpunkt noch unlektorierten Geschichte ein. Die Kopierrechte liegen beim Verlag, als wohl bei der Autorin Marlies Hanelt.
Michy, ein Wunschkind?
Michy, wie ihn seine Eltern
Norbert und Julia liebevoll nennen, ist seit der schweren und komplizierten
Geburt körperlich als auch geistig behindert. Seine Extremitäten sind
verkrüppelt, und das Reden fällt ihm schwer. Undeutliche Worte, die man erst
einmal nicht versteht. Ein Kauderwelsch aus Lispeln, Näseln und schnorchelnden
Grunz Lauten, die nicht wirklich menschlich sind. Immerhin befindet er sich
schon im siebenten Lebensjahr, aber ist auf dem Stand eines Zweijährigen. Welche
Überlebenschance und dementsprechende Zeit ihm bleibt, konnten ihnen die Ärzte
nicht sagen. „Wenn ihr Kind trotzdem sehr intensiv geliebt und angenommen wird,
hat das einen positiven psychologischen
Einfluss“, gibt der Stationsarzt den
Eltern als letzte Information mit, als sie endlich ihr Kind ins traute Heim mitnehmen
dürfen.
***
Mitten in der Nacht wird Julia
wach. Michy weint bitterlich, ja fast schon schaurig. Nur kurz wird das
klagende Jammern von quakenden Schreien unterbrochen. Seine Kinderzimmertür
steht ständig offen, und auch das Licht der kleinen Nachttischlampe ist nachts
immer eingeschaltet. Falls er wach wird, soll sich Michy sofort wohlig und
sicher fühlen. Eine der vielen kleinen Maßnahmen, die für Geborgenheit sorgen. Julia
weiß sofort, dass es nicht die sonstigen Alpträume sein können, denn diese
lässt er anders heraus. Michy gluckst fortwährend. Eben seine ganz spezielle Art
und Weise, sich irgendwie mitzuteilen. Inzwischen versteht Julia, was ihr
beider Sohn sagen möchte und steht sofort auf. Begibt sich schnell in sein
Zimmer und zieht ihn die Bettdecke langsam herunter. Streicht zärtlich mit dem
Handrücken über seine blasse Wange, um ihn zu beruhigen. Die ganze Haut des
gestraften Körpers wirkt durchscheinend, so dass man die feinen Äderchen
erkennen kann. Durch das fortwährende kraftvolle Schreien sind sie extrem
geweitet und besitzen etwas von kleinen gezwirbelten Seilen. Michy hat die
Windeln gestrichen voll. Denn er muss, solange er lebt, ständig gewickelt
werden. Mit seinen viel zu kurzen als auch verkrüppelten Ärmchen, fuchtelt er
wie wild in der Luft herum und sucht nach Mutter Julia. Denn erkennen kann er
nur bedingt, da auch die Augen fast blind sind. Nur schemenhaft nimmt er sein
Umfeld auf.
***
„Mein kleiner Liebling, ich
befreie dich sofort. Wirst sehen. Gleich geht es dir wieder gut“. Mit dem
restlichen wohlriechenden Baby Öl salbt sie Michys Körper ein und zeigt ihm so,
dass er Willkommen und angenommen ist. Sanft reibt Julia mit kreisenden
Bewegungen auf der Haut herum. Schaut ihm dabei liebevoll ins Gesicht, das sich
jetzt zu entspannen beginnt. Soll ich dir noch etwas erzählen?“ fragt Julia
ihren Michy. Obwohl sie nicht sicher sein kann, dass er seine Mutter wirklich
versteht, greift sich Julia das Kinderbuch vom Nachttisch und beginnt aus “Peterchens
Mondfahrt“ mit leiser Stimme die Geschichte vorzulesen. Aus Michys Augen bemerkt
Julia ein Funkeln, das nur sie sehen kann. Wie eine unsichtbare Zustimmung, die
nur Müttern mit besonderer Empfindlichkeit und Einfühlungsvermögen für ihr
Kind, inne wohnt.
***
Michy schließt die Augen und
schläft ein. Behutsam deckt sie ihren Schützling zu. Schaut ihm lange und tief
ins Gesicht. Stille im Zimmer. „Michy, dein Vater und ich lieben dich trotz alledem.
Du wirst für immer in unser beider Herzen verankert sein“. Julia haucht die
Sätze förmlich, während kleine, kristallklare Tränchen über ihre Wangen rollen
und auf Michys Bettdecke tropfen. In diesem innigen Moment der mütterlichen Verbundenheit,
verglühen viele Sternschnuppen am Horizont und erhellen den Himmel. Wollen
sagen, dass alles gut ist. Diese unsichtbare Nabelschnur zwischen Mutter und
Kind bleibt für immer. Egal was kommen mag. Eine Verbindung, die ein Leben lang
hält und nicht getrennt werden kann. Niemals. Nur alleine der Tod wird sie
zerreißen und beider Seelen in die tiefe Finsternis des Universums mitnehmen,
wo sie wieder im Einklang ein immerwährendes ruhiges Dasein führen.
***
Entspannt und beruhigt begibt
sich Julia in die gemütlich eingerichtete Küche, um sich einen leckeren Kakao
zu kochen. Wie ein Ritual, das sie in ihren nächtlichen Alltag eingebaut hat. Dazu
noch ein paar von den selbstgebackenen Mürbeteigkeksen, und die Welt ist in
Ordnung. Ist sie das wirklich? Zumindest scheint es so. Julia hängt ihren
Gedanken nach, während sie aus dem Küchenfenster schaut und den Kakao schlürft.
Tiefe Narben haben sich bereits schon in ihre zarte Seele gegraben und werden
für derhin auch dort bleiben. Gäbe es
nicht Norbert, den sie ebenfalls über Alles liebt und zärtlich “Muffilein“
nennt, wäre sie schon längst nicht mehr am Leben. Nur er besitzt die Stärke, ihr der konstante Fels in dieser aufwühlenden Brandung zu sein.
Julia das zu geben, was eigentlich beide benötigen. Innige Liebe, Vertraut- als auch Sicherheit,
gepaart mit Feinfühligkeit in jedweder Situation ...