Dienstag, 16. August 2016

-LESEPROBEN FÜR KLEINE UND GROßE SCHMÖKERRATTEN-. Aus der Anthologie MIA-MARIES HERZENSWUNSCH



Willkommen auf Haneltmania. Dem Blogreich des 
                    Facettenhaften.

 Die Anthologie „Mia-Maries Herzenswunsch“ enthält zehn traurige und nachdenklich machende Geschichten über Kinder. Das Kurzgeschichten-Projekt wurde für die an Krebs erkrankte Mia-Marie ins Leben gerufen, die einen inoperablen Gehirntumor hat. Ein Teil des Erlöses geht direkt an die 8-Jährige, damit ihr Herzenswunsch, so viele schöne Erlebnisse und damit Erinnerungen wie möglich zu sammeln, umgesetzt werden kann.



Hier stelle ich euch Eine Bloggerin und Autorin vor, die in dieser Anthologie -Mia-Maries Herzenswunsch-,
erschienen im Federkiel Verlag, mitgeschrieben hat.
Hier der Bestellink für das Buch. Eine Postkarte und das passende Lesezeichen hierfür, gibt es gratis dazu. Mit Lesen kann man auch sehr viel GUTES tun. 
http://www.federkiel-verlag.de/shop/?logout=1 


Eine kurze Leseprobe aus ihrer Geschichte gefällig?
Dann folgt des Linkes Spuren, direkt auf ihren Blog.

 http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fkleine-schmoekerratten.blogspot.de%2F2016%2F08%2Fmia-maries-herzenswunsch.html&h=WAQE6YZu7&s=1  

Hier stelle ich Euch eine kleine Leseprobe, der zu diesem Zeitpunkt noch unlektorierten Geschichte ein. Die Kopierrechte liegen beim Verlag, als wohl bei der Autorin Marlies Hanelt. 

Michy, ein Wunschkind?


Michy, wie ihn seine Eltern Norbert und Julia liebevoll nennen, ist seit der schweren und komplizierten Geburt körperlich als auch geistig behindert. Seine Extremitäten sind verkrüppelt, und das Reden fällt ihm schwer. Undeutliche Worte, die man erst einmal nicht versteht. Ein Kauderwelsch aus Lispeln, Näseln und schnorchelnden Grunz Lauten, die nicht wirklich menschlich sind. Immerhin befindet er sich schon im siebenten Lebensjahr, aber ist auf dem Stand eines Zweijährigen. Welche Überlebenschance und dementsprechende Zeit ihm bleibt, konnten ihnen die Ärzte nicht sagen. „Wenn ihr Kind trotzdem sehr intensiv geliebt und angenommen wird,  hat das einen positiven psychologischen Einfluss“,  gibt der Stationsarzt den Eltern als letzte Information mit, als sie endlich ihr Kind ins traute Heim mitnehmen dürfen.
                            ***
Mitten in der Nacht wird Julia wach. Michy weint bitterlich, ja fast schon schaurig. Nur kurz wird das klagende Jammern von quakenden Schreien unterbrochen. Seine Kinderzimmertür steht ständig offen, und auch das Licht der kleinen Nachttischlampe ist nachts immer eingeschaltet. Falls er wach wird, soll sich Michy sofort wohlig und sicher fühlen. Eine der vielen kleinen Maßnahmen, die für Geborgenheit sorgen. Julia weiß sofort, dass es nicht die sonstigen Alpträume sein können, denn diese lässt er anders heraus. Michy gluckst fortwährend. Eben seine ganz spezielle Art und Weise, sich irgendwie mitzuteilen. Inzwischen versteht Julia, was ihr beider Sohn sagen möchte und steht sofort auf. Begibt sich schnell in sein Zimmer und zieht ihn die Bettdecke langsam herunter. Streicht zärtlich mit dem Handrücken über seine blasse Wange, um ihn zu beruhigen. Die ganze Haut des gestraften Körpers wirkt durchscheinend, so dass man die feinen Äderchen erkennen kann. Durch das fortwährende kraftvolle Schreien sind sie extrem geweitet und besitzen etwas von kleinen gezwirbelten Seilen. Michy hat die Windeln gestrichen voll. Denn er muss, solange er lebt, ständig gewickelt werden. Mit seinen viel zu kurzen als auch verkrüppelten Ärmchen, fuchtelt er wie wild in der Luft herum und sucht nach Mutter Julia. Denn erkennen kann er nur bedingt, da auch die Augen fast blind sind. Nur schemenhaft nimmt er sein Umfeld auf.
                           ***
„Mein kleiner Liebling, ich befreie dich sofort. Wirst sehen. Gleich geht es dir wieder gut“. Mit dem restlichen wohlriechenden Baby Öl salbt sie Michys Körper ein und zeigt ihm so, dass er Willkommen und angenommen ist. Sanft reibt Julia mit kreisenden Bewegungen auf der Haut herum. Schaut ihm dabei liebevoll ins Gesicht, das sich jetzt zu entspannen beginnt. Soll ich dir noch etwas erzählen?“ fragt Julia ihren Michy. Obwohl sie nicht sicher sein kann, dass er seine Mutter wirklich versteht, greift sich Julia das Kinderbuch vom Nachttisch und beginnt aus “Peterchens Mondfahrt“ mit leiser Stimme die Geschichte vorzulesen. Aus Michys Augen bemerkt Julia ein Funkeln, das nur sie sehen kann. Wie eine unsichtbare Zustimmung, die nur Müttern mit besonderer Empfindlichkeit und Einfühlungsvermögen für ihr Kind, inne wohnt.
                         ***
Michy schließt die Augen und schläft ein. Behutsam deckt sie ihren Schützling zu. Schaut ihm lange und tief ins Gesicht. Stille im Zimmer. „Michy, dein Vater und ich lieben dich trotz alledem. Du wirst für immer in unser beider Herzen verankert sein“. Julia haucht die Sätze förmlich, während kleine, kristallklare Tränchen über ihre Wangen rollen und auf Michys Bettdecke tropfen. In diesem innigen Moment der mütterlichen Verbundenheit, verglühen viele Sternschnuppen am Horizont und erhellen den Himmel. Wollen sagen, dass alles gut ist. Diese unsichtbare Nabelschnur zwischen Mutter und Kind bleibt für immer. Egal was kommen mag. Eine Verbindung, die ein Leben lang hält und nicht getrennt werden kann. Niemals. Nur alleine der Tod wird sie zerreißen und beider Seelen in die tiefe Finsternis des Universums mitnehmen, wo sie wieder im Einklang ein immerwährendes ruhiges Dasein führen.  
                          ***
Entspannt und beruhigt begibt sich Julia in die gemütlich eingerichtete Küche, um sich einen leckeren Kakao zu kochen. Wie ein Ritual, das sie in ihren nächtlichen Alltag eingebaut hat. Dazu noch ein paar von den selbstgebackenen Mürbeteigkeksen, und die Welt ist in Ordnung. Ist sie das wirklich? Zumindest scheint es so. Julia hängt ihren Gedanken nach, während sie aus dem Küchenfenster schaut und den Kakao schlürft. Tiefe Narben haben sich bereits schon in ihre zarte Seele gegraben und werden für derhin  auch dort bleiben. Gäbe es nicht Norbert, den sie ebenfalls über Alles liebt und zärtlich “Muffilein“ nennt, wäre sie schon längst nicht mehr am Leben. Nur er besitzt die Stärke,  ihr der konstante  Fels in dieser aufwühlenden Brandung zu sein. Julia das zu geben, was eigentlich beide benötigen.  Innige Liebe, Vertraut- als auch Sicherheit, gepaart mit Feinfühligkeit in jedweder Situation ...

Copyrights des Textauszuges liegen beim Federkiel Verlag (Inhaberin Finisia Moschiano)  und der Autorin Marlies Hanelt  

 


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