Samstag, 16. April 2016

-RUINENGESTALTEN- Mystisches aus meinem Oberstübchen.

                        
Bild von Pixabay Public Domain
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Hallöchen meine lieben Bloginteressierten.

Die Fantasien fliegen unaufhörlich in meinem Gehirn herum, und wollen einen regelrechten Tanz aufführen. Hier mal wieder eine Story aus meinem virtuellen Ordner -SPONTANIKUS-.



            Ruinengestalten 
Ruinen wohnt das Magische und Mystische regelrecht inne. Diese gab, gibt und wird es  für derhin immer geben. Einfache Wohnhäuser, Türme, Burgen und Königsschlösser, erstrahlten einst in ihrem vollen Glanz und dominierten als auch bestehen teilweise, bis in die heutige Zeit. Ihre Fassaden und das innere Ambiente hat man saniert. Quasi den alten Stil zum neuen Leben erwachen lassen. Bieten dem Auge des Betrachters ein faszinierendes Bild jeder einzelnen Epoche, in der sie gebaut wurden. Schaut man genau hin, kann man fast die Menschen jener Zeit darin wandeln sehen. Wie sie sich mit ihren Federfächern die Luft zu wedeln. Mit weißen lockigen gepuderten Perücken und in der Taille, Korsage ähnlichen geschnürten knisternden Seidenkleidern, an denen so viele Rüschen, Schleifen und Silberfäden eingewebt waren, dass es förmlich eine Lust ward, ihnen zuzusehen. Man nannte sie darum auch Lustschlösser. Hier frönten die damaligen Herrscher ihren frivolen Spielchen. Manchmal, wenn es Herbst wird und der Wind durch die Ritzen des alten Gemäuers pfeift, hört man ihre ruhelosen Seelen, die hier immer noch zu tanzen scheinen und sich des Lebens erfreuen.
Leider stehen heute immer noch vereinzelt diese Bauten auf wackeligem Fundament. Bitten um Erlösung. Ringen um ein Überleben, das man in bestimmten Jahreszeiten auch vernehmen kann. Dunkle Stimmen klagen an. Zittern und wollen sich aufbäumen.  Niemand, der sich ihrer kahlen Steine annimmt. Sind somit dem weiteren Verfall preisgegeben, und sterben letztendlich einen qualvollen, alles vernichtenden grausamen Tod. Die Seelen der schon längst verstorbenen Herrscher geben sich jedoch unter den Kellergewölben bis heute den illusteren Schlagabtausch. Denn in ihren einstigen, mit Kerzenschein schemenhaft erleuchteten Kemenaten und Sälen, würden sie zu Staub zerfallen. Fortgeweht vom einsetzenden Herbstessturm, der diesen dann über die kahle sterbende Flora hinweg fegt. Durch die kühlen Lüfte trägt, bis er das Firmament verdunkelt. Düsternis wirkt wie ein Leichentuch, das alles zudeckt und zu verschlingen droht. In sich hinein saugt, so als würde es niemals damit aufhören wollen.
Spuckt ihn des Nachtens aus und lässt ihn wie kleine silberne Sternchen erscheinen. In diesem Moment des Einvernehmens mit der Glückseligkeit, empfinden wir Menschen innere wohlige Ruhe. Öffnen unser Herz, und lassen sie hinein strömen, bis es von den Seelen erfüllt ist. Sie leben ins uns weiter und sind unendlich dankbar. Erfahren eine Wiedergeburt.
Ich stehe vor den Ruinen eines alten Herrenhauses. Die zersplitterten dunklen Fensterscheiben blicken mich böse an. Wollen mir trotzdem auch Trost spenden. Erzeugen ein Gefühl von Angezogen werden und Widerwillen gleichzeitig. Vernehme zarte Seelenstimmchen, die mir etwas erzählen möchten. Aus jener Zeit, da dieses Haus gefüllt von Menschen war, die ihren Träumen nachhingen. Böse Zungen behaupten, sie wären immer noch dort. Können sich von ihrem Haus nicht trennen. Es geht die schaurige Mähr um, dass sich hier an dieser Örtlichkeit ein bestialischer Mord zugetragen haben soll. Noch heute schwebt der Tüllschleier der Toten über die Treppen des zerfallenen Herrenhauses und sucht nach seiner Meuchler Seele. Jammert und schluchzt fortwährend. Blutflecken auf den Stufen, die um Mitternacht erscheinen und hernach, wie von Geisterhand bereinigt, verschwinden. Man munkelte, der einstige Ehegatte hätte ihre dubiosen Fehltritte niemals verzeihen können. Des Schmerzes, der tief in ihm brodelte, sich danach in den Kellergewölben erhängte. Heute noch baumelt der Strick von des Gewölbes steiniger Decke und lässt erahnen, welch Höllenqualen er in des sehnsüchtiger erwartender Todesnähe sich wähnend, durchlitten haben musste. Jährt sich der Todestag, vernimmt man den letzten Atemzug, der seiner Lunge stöhnend entwich. Mich schaudert. Will  dem Bösen entfliehen. Irgendeine imaginäre Hand scheint meinen Körper festhalten zu wollen und zum Hierbleiben zu zwingen.
Über der zerfallenen Herrenhausruine pfeift der eiskalte Wind hinweg. Drückt mit seinen ungeheuren Energien in die Ritzen des bröselnden Gesteins und will es sprengen. Urplötzlich zucken bläuliche Blitze vom Nachthimmel und donnern mit gewaltiger Intensität in das sterbende Gemäuer. Lassen es auseinander platzen und zu Staub werden. Mystisches Dunkel überzieht das Areal und deckt es zu. Endlich lassen die imaginären erdrückenden Hände von mir ab, um mich in ein anderes Land zu führen. Dem Land, wo es immerwährende Glückseligkeit gibt. Hier erstrahlt das Herrenhaus in neuem vollem Glanz. Menschen treiben hier wieder ihr sinnreiches Spiel, welches Leben verspricht. Für immer und ewig.
© © Marlies Hanelt Asta Toril 4.April2016