(Bild, entworfen mit WORD)
Hallöchen meine lieben Blogleser.
Willkommen in meinem REICH.
Diesmal gibt es eine skurrile Alltagsgeschichte. Es sind doch die alltäglichen Verhaltensmuster, die sich Menschen in der Öffentlichkeit stricken. Hat doch schon jeder von euch mehr oder weniger erlebt, oder?
Ich sehe diese Faux pas als positiv an, da sie mich immer wieder zum Schreiben verleiten, um euch damit zu versorgen. LEST SELBST...
Abgefahrenes, alltägliches
Volk
Erneut beginnt für mich ein Tag mit seinem
Alltagsgeschehen. Quasi monotone Aufeinanderfolge von immer wiederkehrenden
Abläufen. Wer kennt das nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, das sich noch
etwas Besonderes entwickeln wird. Bin mir fast sicher. Erst stehe ich, wieder
einmal schmerzgeplagt auf, um mich hernach einer ausführlichen Morgentoilette
zu widmen. Jaaaa, das fühlt sich schon viel besser an. Noch kurz in den Spiegel
geschaut, um das vollkommene Resultat zu bewundern. Perfekt. Jetzt kann der Wahnsinn losgehen. Schnappe mir
nur noch die Einkaufstasche, in der sich ein prallgefülltes Portemonnaie
befindet, und laufe schwungvoll die drei Treppen hinunter. Na ja, zumindest was
ich dafür empfinde. Komme auch tatsächlich unbeschadet unten im Hausflur an.
Was für ein Hochgefühl. Das ist jedoch nicht immer so. Darum schreite ich fast
unbeschwert den kopfsteingepflasterten Bürgersteig entlang, im Kopf natürlich
mein Wunschziel, --Einkaufsarkaden Neukölln--.
Kommt mir doch tatsächlich ein Radfahrer
entgegen. Nicht dass er seinen Drahtesel schieben würde, NEIN, er sitzt drauf. Fast
wäre ich mit ihm kollidiert. Konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, sonst würde
das für den Radfahrer ein Verstoß gegen die Regeln in der StVo sein. Ob der diese
überhaupt jemals gelesen hat?, frage ich mich. Ganz bestimmt nicht. Rufe dem
weiterfahrenen, ignoranten Typen noch einen Satz hinterher. „He, Blödmann, hast
du Schiete auf deine Glubschen?“. Nur kurz dreht er sich um und lächelt. War
das jetzt die mimische Antwort auf meine Frage?. Kann nur so sein. Also
bestätigt er eben mit dieser, dass ich richtig liege. Dreck auf den Augen,
damit sie zu nichts weiter taugen. Meine fröhliche Stimmung ist jetzt nicht
mehr ganz auf dem Zenit. Hoffe, dass irgendein Umstand diese nicht weiter absinken
lässt. Jedoch, hoffen und harren hält manchen zum Narren.
Setze meinen Einkaufsspaziergang weiter fort,
und bleibe an einer Ampel stehen, um den gelben Schalter zu drücken, da diese
auf rot steht. Ist doch logisch oder?. Warte ziemlich lange auf das grüne
Signal. In diesem Moment läuft ein zeitungslesender Passant über die Kreuzung. Wirklich,
er ließt, während er bei rot die Straße überquert. Völlig unbeeindruckt davon,
ob noch ein PKW folgt oder nicht. Rufe dem Typen meine Meinung hinterher. „Dir
sollte man den Arsch abfahren, damit du in deinem Bett stehen musst!“. Nichts,
keine Reaktion. Ja wie auch, wenn er in seine Zeitung vertieft ist. Derart Volk
lebt offensichtlich in einer Parallelwelt, die mit der Realität nichts zu tun
hat. Betrunkenen und sehr alten Menschen wohnt dieses Phänomen auch inne. Ihnen
geschieht einfach nichts, noch nicht einmal einen Kratzer bekommen sie ab.
WAHNSINN!.
Bis zu meinen Einkaufsarkaden Neukölln ist
es nicht mehr weit, und ich freue mich schon jetzt diebisch auf das dortige
Volk mit seinen selbst gestrickten Verhaltensmustern. Es sind immer dieselben,
nur dass es andere Menschen sind. Was soll es, auf ins Getümmel und ablästern. Meine
inzwischen aufgestaute Wut sollte ein Ventil haben, da ich eine gewisse Anspannung
in mir fühle. Komme auch Tatsache ohne Weiteres dort an, und bewege mich mit
der Rolltreppe abwärts ins Einkaufsparadies. Stecke den Chip in den dafür vorgesehenen
Schlitz, der sich in einem Plastikteil befindet. Die Kette des Einkaufswagens
löst sich, und ich ziehe ihn heraus. Ab durch das Drehkreuz, und schon beginnt
das Spiel. Auch dort sollte es Verkehrsregeln geben. Leider sieht die Realität
anders aus. Es befindet sich dort ein
Hauptgang mit abgehenden Gängen, die mit meterhohen Regalen links und rechts bestückt
sind. Überwiegend wird durcheinander gelaufen, und sehr viele Kunden stellen
einfach ihre Wagen ab, um sich einem Kaffekränzchen zu widmen. Der Effekt, ich
komme nicht durch. Soll ich jetzt dieses Geschwätz unterbrechen?, frage ich
mich und blicke etwas belustigt drein. „Tuuut, trööööt, Sirene in Bewegung setz“,
gebe ich laut und sehr eindrucksvoll von mir. Nichts, null Reaktion. Jetzt wird
es mir zu bunt. „Soll ich über sie hinweg springen oder wollen sie das für mich
machen?“, töne ich lauthals, und mache meinem Unmut Luft. „Für sie kann ich
natürlich die Tarnkappe absetzen, wenn es gewünscht wird“, setze ich hinzu. Erst
jetzt blicken sie mich verwirrt an, so als würden diese Kunden ebenfalls in
einer anderen Welt sein.
Ohne eine Antwort zu formulieren, rollen
sie ihre Wagen zur Seite, und ich kann passieren. Nur schnell zwei oder drei
Kleinigkeiten eingepackt und ab zur Kasse. Dort stehen schon viele Kunden
Schlange, während einige dabei sind, ihre Lebensmittel auf das Band zu legen. Ihre
riesigen, rollenden Drahtkörbe sind vollgepackt. Himmel, das kann dauern, denke
ich. Meine Stimmung sinkt bis fast auf den Nullpunkt, und ich beginne vor Wut
und mit hochrotem Gesicht tief durchzuatmen. „Kann mich mal Jemand bitte vor lassen?“,
blöke ich in die Menge. „Ich habe nur die paar Sachen“, füge ich wutentbrannt
hinzu. Nichts geschieht, wie gewohnt. Um nicht zu explodieren, versuche ich
mich in Geduld zu üben. Was bleibt mir weiter übrig. Es dauert noch eine
gefühlte halbe Stunde, und auch ich komme endlich an die Reihe. Bezahle meine
Lebensmittel und lege diese zurück in meinen Wagen, während mir die freundliche
Kassiererin einige eigentlich unnütze Fragen stellt. „Haben sie auch alles
bekommen?“. „Haben sie einen Parkschein?“. Als wenn man bei diesem Überangebot
nichts bekommen würde!. „Nein, einen Parkschein habe ich nicht“. „Die drei
Sachen kann ich noch per Pedes nach Hause befördern“, antworte ich ihr und setze
ein lustiges Grinsen auf, wobei ich ihr zuzwinkere. Darauf muss selbst die Kassiererin
etwas lächeln, da diese Antwort nicht einer gewissen Logik entbehrt. Na bitte,
geht doch.
Die Moral von der Geschicht‘, gehe ohne
einen gewissen Humor zum Einkaufen nicht.
©Marlies Hanelt 4.September2014