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Hallöchen meine lieben Bloginteressierten.
Die Fantasien fliegen unaufhörlich in meinem Gehirn herum, und wollen einen regelrechten Tanz aufführen. Hier mal wieder eine Story aus meinem virtuellen Ordner -SPONTANIKUS-.
Ruinengestalten
Ruinen
wohnt das Magische und Mystische regelrecht inne. Diese gab, gibt und wird es für derhin immer geben. Einfache Wohnhäuser,
Türme, Burgen und Königsschlösser, erstrahlten einst in ihrem vollen Glanz und
dominierten als auch bestehen teilweise, bis in die heutige Zeit. Ihre Fassaden
und das innere Ambiente hat man saniert. Quasi den alten Stil zum neuen Leben
erwachen lassen. Bieten dem Auge des Betrachters ein faszinierendes Bild jeder
einzelnen Epoche, in der sie gebaut wurden. Schaut man genau hin, kann man fast
die Menschen jener Zeit darin wandeln sehen. Wie sie sich mit ihren Federfächern
die Luft zu wedeln. Mit weißen lockigen gepuderten Perücken und in der Taille, Korsage
ähnlichen geschnürten knisternden Seidenkleidern, an denen so viele Rüschen,
Schleifen und Silberfäden eingewebt waren, dass es förmlich eine Lust ward,
ihnen zuzusehen. Man nannte sie darum auch Lustschlösser. Hier frönten die
damaligen Herrscher ihren frivolen Spielchen. Manchmal, wenn es Herbst wird und
der Wind durch die Ritzen des alten Gemäuers pfeift, hört man ihre ruhelosen
Seelen, die hier immer noch zu tanzen scheinen und sich des Lebens erfreuen.
Leider
stehen heute immer noch vereinzelt diese Bauten auf wackeligem Fundament.
Bitten um Erlösung. Ringen um ein Überleben, das man in bestimmten Jahreszeiten
auch vernehmen kann. Dunkle Stimmen klagen an. Zittern und wollen sich
aufbäumen. Niemand, der sich ihrer kahlen
Steine annimmt. Sind somit dem weiteren Verfall preisgegeben, und sterben letztendlich
einen qualvollen, alles vernichtenden grausamen Tod. Die Seelen der schon
längst verstorbenen Herrscher geben sich jedoch unter den Kellergewölben bis
heute den illusteren Schlagabtausch. Denn in ihren einstigen, mit Kerzenschein
schemenhaft erleuchteten Kemenaten und Sälen, würden sie zu Staub zerfallen.
Fortgeweht vom einsetzenden Herbstessturm, der diesen dann über die kahle
sterbende Flora hinweg fegt. Durch die kühlen Lüfte trägt, bis er das Firmament
verdunkelt. Düsternis wirkt wie ein Leichentuch, das alles zudeckt und zu
verschlingen droht. In sich hinein saugt, so als würde es niemals damit
aufhören wollen.
Spuckt
ihn des Nachtens aus und lässt ihn wie kleine silberne Sternchen erscheinen. In
diesem Moment des Einvernehmens mit der Glückseligkeit, empfinden wir Menschen
innere wohlige Ruhe. Öffnen unser Herz, und lassen sie hinein strömen, bis es
von den Seelen erfüllt ist. Sie leben ins uns weiter und sind unendlich
dankbar. Erfahren eine Wiedergeburt.
Ich
stehe vor den Ruinen eines alten Herrenhauses. Die zersplitterten dunklen
Fensterscheiben blicken mich böse an. Wollen mir trotzdem auch Trost spenden. Erzeugen
ein Gefühl von Angezogen werden und Widerwillen gleichzeitig. Vernehme zarte
Seelenstimmchen, die mir etwas erzählen möchten. Aus jener Zeit, da dieses Haus
gefüllt von Menschen war, die ihren Träumen nachhingen. Böse Zungen behaupten, sie
wären immer noch dort. Können sich von ihrem Haus nicht trennen. Es geht die
schaurige Mähr um, dass sich hier an dieser Örtlichkeit ein bestialischer Mord
zugetragen haben soll. Noch heute schwebt der Tüllschleier der Toten über die
Treppen des zerfallenen Herrenhauses und sucht nach seiner Meuchler Seele. Jammert
und schluchzt fortwährend. Blutflecken auf den Stufen, die um Mitternacht
erscheinen und hernach, wie von Geisterhand bereinigt, verschwinden. Man
munkelte, der einstige Ehegatte hätte ihre dubiosen Fehltritte niemals
verzeihen können. Des Schmerzes, der tief in ihm brodelte, sich danach in den
Kellergewölben erhängte. Heute noch baumelt der Strick von des Gewölbes
steiniger Decke und lässt erahnen, welch Höllenqualen er in des sehnsüchtiger
erwartender Todesnähe sich wähnend, durchlitten haben musste. Jährt sich der
Todestag, vernimmt man den letzten Atemzug, der seiner Lunge stöhnend entwich. Mich
schaudert. Will dem Bösen entfliehen.
Irgendeine imaginäre Hand scheint meinen Körper festhalten zu wollen und zum
Hierbleiben zu zwingen.
Über
der zerfallenen Herrenhausruine pfeift der eiskalte Wind hinweg. Drückt mit
seinen ungeheuren Energien in die Ritzen des bröselnden Gesteins und will es
sprengen. Urplötzlich zucken bläuliche Blitze vom Nachthimmel und donnern mit
gewaltiger Intensität in das sterbende Gemäuer. Lassen es auseinander platzen
und zu Staub werden. Mystisches Dunkel überzieht das Areal und deckt es zu. Endlich
lassen die imaginären erdrückenden Hände von mir ab, um mich in ein anderes
Land zu führen. Dem Land, wo es immerwährende Glückseligkeit gibt. Hier
erstrahlt das Herrenhaus in neuem vollem Glanz. Menschen treiben hier wieder
ihr sinnreiches Spiel, welches Leben verspricht. Für immer und ewig.
© ©
Marlies Hanelt Asta Toril 4.April2016