Sonntag, 30. November 2014

--TOBEL WÖLFE IM RACHEFIEBER-- Jäger oder Gejagde?. Neunte Episode aus meinen sati(e)rischen Geschichten



                       


(Fotosponsering by Toni Schiffgens), dem es wieder einmal sensationell gelungen ist, mir ein passendes Bild zu meiner story zu liefern. Daaaanke.

Willkommen auf meinem reichhaltigen,Facettenblog


                     --Haneltmania--


Die NEUNTE EPISODE aus meinen sati(e)rischen Geschichten hält Einzug auf meinem Blog. Tiere rächen sich eben auf ihre ganz individuelle Weise.




EPISODE NEUN   
     Tobel Wölfe im Rachefieber
         Jäger oder Gejagte? 
E
s ist mitten in der Nacht und stockdunkel, so dass man kaum etwas erkennen kann. Nur kleine, extrem helle Scheinwerfer beleuchten das eingezäunte Areal der Hühner und Schweine von Bauer Kovlics Gehöft. In der letzten Zeit haben offensichtlich Wölfe viel Vieh gerissen, um ihren Hunger zu stillen. Bauer Kovlic musste schwere Verluste hinnehmen und hat nun vor, jeden Wolf zu erschießen, der sich dem Gehege nähert. Die Flinte liegt daher immer schussbereit auf seinem kleinen Korridorschränkchen. Als Alarmsignal muss leider sein Hund Apollo herhalten, den er dafür extra vor der Drahteinzäunung angepflockt hat. Jederzeit bereit anzuschlagen, wenn sich ein Tier nähert. Seit diesen Vorfällen schläft Bauer Kovic auch immer angezogen und mit beiden Ohren horchend, um sofort reagieren zu können. Natürlich hat das zur Folge, dass seine Konzentration schon beinahe täglich und merklich nachlässt.  
Im etwas weiter entfernten Tobel  herrscht Totenstille. Der Vollmond wirft sein fahles Licht auf die Wasseroberfläche des kleinen Rinnsals, welches beiderseits von bewaldeten, hohen Hügeln eingerahmt ist und sich darin widerspiegelt. Langsam wird es Herbst, und die Nächte beginnen kühler zu werden. Das Wolfsrudel schläft, bis auf den Leitwolf. Seine Sinne sind extrem geschärft und gieren nach Fleisch. Sollte der Wind günstig stehen und die Gerüche der Zuchttiere von Bauer Kovlic  herüber tragen, wird er die Witterung genüsslich aufnehmen und das Rudel mit lautem Geheule wecken.
Der Wolf Kasimir liegt schon seit vielen Stunden auf der Lauer, als sich endlich der Wind in Richtung Tobel dreht. Kasimir richtet sich auf und beginnt ein jämmerliches, markerschütterndes Heulen, woraufhin die gesamte Wolfsmeute wach wird und es ihm gleich tut. Es schaut aus, als wäre der Vollmond ihr angebetetes Ziel. „Folgt mir!“, blökt Kasimir lauthals. „Der Tisch wird für uns wieder einmal reich gedeckt sein!“. „Macht schon, worauf wartet ihr noch?“, heizt er seine Freunde an, um ihr Jagdfieber zu wecken. „Verdammte träge, faule Säcke!“, bölkt er unaufhörlich weiter und winkt mit der rechten Pfote  in Richtung Farm. „Happi, happi für alle!“.