So beginnen doch sehr viele Märchen oder...
Herzlich Willkommen in meinem
-Facettenreich-
Diesmal eine abgefahrene Story, die sich in die satirische Märchenwelt begibt.
EROTISCHE MÄRCHENSATIRE
Im Lande Sexissimo. Wichtel, deren
Körperstrukturen eher denen von Kleinwüchsigen ähnelten, ackerten dort bis zum
Umkippen. Sie beugten sich der Samenhaft, denn sie waren allesamt Knastbrüder.
Der humorvolle Direktor, mit dem wohlklingenden Namen Perfidibusch, hatte sie
total unter Kontrolle. Mussten ihm rein arbeitstechnisch dienen, um nicht
seinen sexuellen frivolen Fantasien anheim zu fallen. Jeder einzelne von ihnen
bekam von Perfidibusch einen Namen zugeteilt, der ihren sexuellen Obsessionen
entsprach. Da gab es zum Beispiel den obersten Wichtel, der in der Rangfolge
ganz nach Perfidibuschs Gesinnung war. Geilus und Domino wurde er von ihm
tituliert. Der Unterste und Letzte hieß dann demzufolge Schlaffsack. Er war
eben zu nichts nutze. Außer zum permanenten Ackern mit der Schaufel, im eigens
hierfür angelegten Knastlustgarten. Konnten nun einige Wichtel nicht der
Arbeitslust frönen, mussten sie dem Perfidibusch zu Willen sein. Eine ziemlich
illustere Tätigkeit, die das lange Warten bis zur Entlassung reichlich kurz
gestaltete. Man blickte eben nicht ständig auf das Rolex Plagiat und sah das
Ganze ziemlich entspannt.
Hatte sich ein Wichtel besonders gut durch
seine harte Arbeit abgehoben, belohnte ihn Perfidibusch mit einem Extrasold der
abgefahrensten Art. Peitschenhiebe mit einer Lederknute auf den Allerwertesten
gaben dem Wichtel den besonderen Kick. Ein “R(o)utenplaner“ war
vorhersehbar. Oblag doch dem Wichtel ein
Gefühl der stocksteifen Starre, die ihm ein wohliges Kribbeln in seinem
Stöckchen vermittelte. Jedes Mal schrie er vor Vergnügen und immenser Lust
seinem Herren und Gebieter entgegen, „Hol das Stöckchen!“. Rannte parallel dazu
durch den Lustgarten und bölkte weitere obszöne Sätze, die dem Perfidibusch
gefielen. „B(P)ack i(h)n!“. Jedoch gab es einen anderen Wichtel, der eben auf
diesen illusteren Namen hörte. Nämlich BACKIN. So jedenfalls hörte sich das
permanente Brüllen des Namens an, da der Wichtel eine undeutliche Aussprache besaß und
nuschelte.
Um nun die restlichen Wichtel in dieses
Spiel der Obszönität mit einbinden zu können, verteilte Perfidibusch unter
seiner Backmeute Tütchen, die ein weißes Pulver enthielten. Darauf stand die
passende Bezeichnung “Sahnesteif“. Holte wirklich alles aus den Wichteln
heraus, was auch nur immer möglich war. Ein Lustniveau im Speziellen, dem sich
kein Wichtel wirklich entzog. Führte letztendlich zu einer gewissen
Abhängigkeit, die sich schleichend breit machte. Erst wenig davon, und die
Dosis musste beharrlich gesteigert werden. Die Folge war absehbar. Zugedröhnte
Wichtel, Junkies gleich. Um sie nun von ihrem permanenten Trip “herunterzuholen“,
musste ein Doktor her, der ihnen einen Entzug bescherte. So weit, so gut. Jedoch
wurden aus den steifen Stöckchen, dann Zitteraale, die diese erschlaffen
ließen. So grausam diese Methode auch war, fühlte sich eben jene trotzdem gut
an. Denn Rohrkrepierer waren zu dieser Zeit gerade genau so inn. Lustmolche,
wie diese Wichtel, kannten keine abgesteckten Grenzen und fühlten sich in
jedweder Situation pudelwohl. Auch für diesen dubiosen Doktor hatte
Perfidibusch einen passenden Namen. Nämlich “Kloetker“. Buk dieser doch für
jeden Wichtel einen sehr individuellen Klöten Kuchen, der nicht zu verachten
war. Geschmacklich abgestimmt auf des Wichtels Wonne Gehänge. Dazu noch etwas
gelbe Krokusblüten und Mehl, denn diese machen ihn wahnsinnig ge(i)l.
Final gab es als Entspannungsritual einen
starken Kaffee, der Marke “Knallkopfs Dröhnung“, und die Wichtel waren spontan
wieder drauf. Somit nahm das Spiel nun seinen gerechten unaufhörlichen Lauf. Wären
diese Wichtel nicht schon längst gestorben, würden sie heute noch ackern und lustvoll
stöhnen. Sich mit Allem total zu dröhnen.
Eine Wiedergeburt ist ausgeschlossen, denn
es sind nur skurrile Worte, die in diese Geschichte unverdrossen, sind
geflossen.
Sexissimo gibt es nicht, auch wohnten dort die
Wichte nicht.
Die Moral von der Geschicht‘, glaube nur
einer Autorin nicht.
© Marlies Hanelt 20. November 2015