Mittwoch, 9. Dezember 2015

-GELDAUTOMAT ODER NÜSSE DEPOT-. Skurrile Alltagsgeschichten.


                     
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              Halli, Hallo, Hallöchen
und Willkommen an Bord von Haneltmania. 

Es ist wieder einmal Zeit für skurrile Alltagsgeschichten. Denn heute ging beim Einkauf die Post ab. Der helle Wahnsinn, wenn man in Berlin wohnt und dort auch lebt. Klar. 

(Picture mit Word und Paint kreiert)

                    
          
                  Geldautomat oder Nüsse Depot    
Dieser doch so negativ gelagerte Tag sollte unbedingt aufgepeppt werden, denke ich so nebenbei. Denn ich bin heute ziemlich miese drauf. Man nennt das auch – schlechte Laune- im Allgemeinen. Somit ziehe ich es vor, mich unter das illustere Neuköllner Volk zu mischen. Ach ja, Geld abheben wird auch wieder nötig. Demzufolge erst einmal zum Postamt, um dem Geldautomaten Penunse aus dem Leib zu reißen. Also mache ich  mich schleunigst auf die warmen Socken, denn zum späteren Zeitpunkt ist es dort irre voll. Menschen wohin das Auge blickt. Alle folgen ihrem Drang, etwas im Nachhinein einkaufen zu wollen. Bedeutet, das angesammelte Geld abheben und schon geht die Post ab.
Schon auf der reichlich belebten Karl-Marx-Straße versucht man mich zu ignorieren. Okay, groß bin ich nun wahrlich nicht. Trotzdem, man sieht mich nicht. So, als hätte ich meine Tarnkappe aufgesetzt. Fehlanzeige, die liegt zu Hause und deckt den Kühler ab. Eine faszinierende Lösung, um ihm nicht anheim zu fallen. Schreite in die Neukölln Arkaden und werde gleich von dem vorweihnachtlichen Advents Gedönse angefunkelt. Glühbirnen und Lampen in diversen Farbnuancen. Lametta und Musik, die mir nicht wirklich Lust auf das Fest machen. Was wollte ich noch gleich?. Bin abgelenkt. Ach ja!. Geld abheben. Erwarte schon, dass mir ein verkleideter Weihnachtsstudent irgendetwas aufs Trommelfell grölt. Puh, Gott sei Dank. Der scheint offensichtlich Pause zu haben. Also, schnell ins Postamt und auch gleich zum Automaten geeilt. Der Vorgang des Geldabhebens dauert auch nicht lange. Nehme final die EC-Karte aus dem Schlitz und entwende die Moneten aus dem dafür vorgesehenen Fach. Soweit so gut. Alles läuft wie am Schnürchen. Habe ja auch für derart Unternehmungen meinen MP3-Player auf der Birne. Mit Musik erledigt man eben alles wesentlich besser und entspannter.
Wende mich ab, um zur Rolltreppe zu gehen. Will ja noch bei Kaufland vier Sachen kaufen. Nix weiter. Plötzlich tippt mir jemand von hinten auf die Schulter. Nehme daraufhin meinen Kopf Dödler ab und vernehme die bescheuerte Frage von einem etwas älteren Typen. „Kommt da Geld raus?!“. Dachte, mich hauts aus den Socken. Blicke ihn verwundert über den Rand meiner heruntergezogenen Brille an und glaube einem Fake aufgesessen zu sein. Hat der mich das jetzt wirklich gefragt oder habe ich mich nur verhört?, denke ich so bei mir und muss schmunzeln. Daraufhin konnte ich nicht anders als eine genau so blöde unlogische Antwort geben. „Nein, ich ziehe mir gerade Nüsse. Wenn sie ihr verdammtes Geld wollen, sollten sie zum Postamt gehen. Hier gibt es nur Nüsse“. Schaut mich dieser Kerl mit verdutztem Gesicht an, und ich ziehe mir den Kopfhörer währenddessen wieder auf die Omme.  Laufe mit wippendem Gang zur Rolltreppe und platze innerlich fast vor Lachen. Ob dieser seltsame Typ immer noch dort steht und überlegt, ob er dort richtig ist oder eben nicht, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Bin nämlich dabei, mich auf meinen Einkauf mit den vier Lebensmitteln zu konzentrieren. Ach ja, Minieinkaufswagen sollte Kaufland für derhin auch einmal anbieten. Diese voluminösen Drahtgeflecht Wagen überragen mich um Kopflänge. Kommt nicht so gut.
© Marlies Hanelt 9. Dezember 2015