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Willkommen in meinem Facettenreich
Diesmal habe ich mich einer Sache angenommen, über die es sich durchaus lohnt, einmal kurz nachzudenken.
-Diabetikerorgasmus?-
Einleitung
Wer kennt nicht diese chronische Erkrankung
Diabetes Mellitus?. Ich denke mal, jeder hat davon zumindest schon einmal
gehört. Wer leider davon betroffen ist, muss sich dann genauestens mit
Kohlenhydraten beschäftigen. Das bedeutet für jeden Einzelnen, korrekte
Berechnung der Broteinheiten pro 100g eines Nahrungsmittels. Wie viel davon in
diesem enthalten sind, kann der Diabetiker auf der Verpackung des jeweiligen
Produktes nachlesen. Konkret gesagt, darf und sollte er nicht mehr zu sich
nehmen, als sein Zuckerstoffwechsel in der Lage ist, umzusetzen. Letztendlich
frönt er nicht unbedingt der Völlerei. Genau das Gegenteil ist der Fall. Zwangsläufig
machen sich dann, über einen längeren Zeitraum gesehen, Wut, Neid, Hass und
alle negativen Gefühle, derer sich der Mensch in extremen Situationen bedient,
wenn er nicht das bekommt, was er sich doch so sehnlichst wünscht, in seinem
Inneren breit. Stellen sie sich doch einmal vor, sie müssten genau in diesem
Moment mit ihrer Lieblingsspeise aufhören, wenn es gerade beginnt, lecker zu
schmecken. Das menschliche Gehirn will Nachschub, darf es aber nicht bekommen.
Es lebt demzufolge ständig auf einem Level des Entzugs. Der innere Schweinehund
bäumt sich auf und will mehr. Ein Junkie würde jetzt am ganzen Körper zu
zittern beginnen. Angstattacken gesellen sich hinzu. Schweißausbrüche können
die Folge sein. Eben die ganze Palette des Verzichts baut sich psychisch, als
auch physisch auf.
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Jetzt habe ich einmal weiter gedacht. Wie
steht es eigentlich mit anderen Dingen, denen der Mensch eigentlich ständig,
mehr oder weniger, frönt?. Müsste er diese ebenfalls korrekt abwiegen und nach
bestimmten Kriterien zu sich nehmen, um nicht den Körper mit Überfluss zu
verwöhnen?. Bekäme dann das Leben erst die richtige Würze oder macht es dann
keinen Sinn mehr?. Meine Vorstellung
driftet dahingehend, dass alles, was Freude bereitet, der Mensch ungebremst,
ungehemmt und opulent zu sich nehmen möchte. Davon nehme ich mich garantiert
nicht aus. Denn, des Lebens Würze, ist nicht die Kürze. In rauen Mengen
genommen, dürfte sie besser bekommen. Zudem ist es die Qualität, welche zählt,
bevor man sich lebenslang quält. Lache jetzt einmal hämisch grinsend.
Komme nun zum Wesentlichen, was den Titel
betrifft. Stellen sie sich nun weiterhin vor, sie würden mit ihrem Partner
ausgiebigen Sex genießen wollen und das mit aller Hingabe. Da ihr Partner
jedoch Diabetiker ist, darf er diesen nicht mit ausufernder Wollust erleben
dürfen. Er hätte nur maximal zehn Minuten Zeit, weil hernach sein Stoffwechsel
rebellieren würde. Sprich, die Zuckerwerte sacken ab oder steigen in immense
Höhen, die nicht mehr zu vertreten sind. Auch beim sofortigen Orgasmus müsste
er sich tunlichst zurückhalten, da er den Stoffwechsel zusätzlich belasten
würde. Quasi täte die Konsequenz folgen, kurz vor dem Orgasmus die ganze Sache
ABBLASEN zu müssen. Frei nach dem Motto. „Liebling, ich möchte Sex!“. Er
darauf. „Nein!“. Sie: „Ach komm, nur fünf Minuten!“. „Okay, wenn du meinst!“.
Sie rammeln wie die Berserker, und im richtigen Moment der Euphorie winkt er
sofort ab. „Geht nicht. Kommt nichts. Die Zeit ist abgelaufen. Der Sprit ist
alle. Orgasmus Süppchen ist ausgelöffelt. Speicher sind leer. Muss erst noch SPRITZEN“. Wie enttäuscht und genervt
wären sie dann?. Die Spirale der negativen Gefühle würde sich massiv nach unten
drehen und zu keinem Ende KOMMEN. Es sei denn, sie sind früher GEKOMMEN, als er
die bittere Chance noch nicht dazu hatte. Eine Pille, die man sich erst einmal
auf der Zunge zergehen lassen sollte, bevor man diese herunterwürgt.
Das kann durchaus geschehen. Ein Diabetiker
hat da definitiv seine Orgasmen Grenzen. Habe ich ihnen jetzt wieder einmal
einen Bären aufgebunden oder entspricht das der Wahrheit und nichts als der
Wahrheit?.
© Marlies Hanelt 9.Juni2015