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Hallöchen und Willkommen am zweiten
***Weihnachtsfeiertag***
Einen ganz besonderen Weihnachtsgruß schicke ich an meine gute Seele ASTA TORIL. Hat sie doch schon ihre Brille bereit gelegt, um meiner Weihnachtsfeiertagsstory zu frönen. Recht so. Laaach.
Hierzu habe ich mir eine kurze, aber sinnreiche Story einfallen lassen, mit der Thematik
-Lebkuchen oder Sterbeplätzchen?-
Et voila
Lebkuchen oder Sterbeplätzchen?
Warum benennt man den Lebkuchen eigentlich
so, wie er eben heißt?. Ich habe mir einmal einige Gedanken hierzu gemacht.
Die Zubereitung des Teiges für den
Lebkuchen benötigt schon einige Vorarbeit, bis man ihn aufs Blech in den
Backofen schiebt. Mit besonderen Gewürzen vermischt, die weihnachtlich
daherkommen und eingearbeitet werden, muss dieser erst einmal ruhen. Immerhin
sollen die Aromaten der Ingredenzien mit dem Grundteig eine Liaison eingehen,
damit er zum allseits bekannten Lebkuchen erweckt werden kann. Final noch
Zuckerguss, Liebesperlen oder andere Dekor Motive obenauf drapiert, und es
entsteht ein leckerer Weihnachtszauber, dem wir uns nicht wirklich entziehen können.
Demzufolge lebt er noch nicht wirklich, sondern befindet sich in einem Stadium
der Starre und Leblosigkeit. Erst die richtige einwirkende Hitze des Backofens
erweckt ihn aus seinem todesähnlichen Schlaf. Nur eben so viel, dass er nicht
verbrennt und schwarz wird. Et voila, der Lebkuchen ward geboren. Just wie das
Christkind zu Weihnachten?. Kann nur so sein. Ich zumindest sehe hier eine
gewisse Parallele, die ich nicht leugnen kann. Allerdings sind die Zutaten, die
damals von den Heiligen Drei Königen dem Neugeborenen als Geschenk überreicht
wurden, nicht Myrrhe, Weihrauch und Gold, sondern Zimt, Koriander, Zucker und
Korinthen. Je nach Geschmack. Hier fehlen also die Parallelen. Klar. Denn Gold
würde eine harte Tischarbeit zu Weihnachten verursachen und den Zähnen ebenfalls
nicht zuträglich sein.
Es ist also die grundsätzliche Wärme oder
auch Hitze, die aus dem kalten Teig erst einen Lebkuchen zaubert. Menschen benötigen
diese ebenfalls, um wirklich zu leben. Denn Kälte erzeugt in unserem Innersten
einen Stillstand, der dieser Starre gleich kommt. Zudem wird der weihnachtliche
Lebkuchen unsere Geschmackspapillen wecken und sie mit sinnlichem Leben füllen.
Geschmacksnerven sind ein Teil unserer komplexen Sinnesempfindungen.
Nun zu den Sterbeplätzchen.
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Im weitesten Sinne handelt es sich hierbei
um Plätzchen, denn es sind nur kleine runde dünne Oblaten, denen keineswegs
irgendein Geschmack inne wohnt. Irgendwie erinnern sie mich an nachgeahmtes Papier,
das man verzehren kann. So soll es auch sein. Verwendung finden diese nicht nur
bei der unteren Seite von Lebkuchen, sondern auch im kirchlichen Bereich. Das
Abendmahl, bestehend aus einem Schluck Rotwein und einer winzigen Oblate, wird
jedem Gläubigen vom Priester oder Pastor verabreicht, um hiermit den biblischen
Inhalt der “Speisung von Zehntausenden“ ansatzweise nachzuahmen. Nur mit dem
Unterschied, dass Jesus hierfür nur ein Laib Brot zur Verfügung stand. Er hatte
diesen gebrochen und unter den Armen verteilt. Bitte jetzt nicht missverstehen.
Zudem wird beim katholischen Prozedere dem
Toten auf beiden Augen eine kleine runde Oblate gelegt. Warum auch immer das so
ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht weil nach dem Sterben immer noch
die Augen offen sind, um mit eben besagten Oblaten den Ausgang der Seele zu
verschließen?. Man sagt doch auch, dass man dem Menschen nur über die Augen bis
tief in die Seele schauen kann. So assoziiere ich das eben und liest sich für
mich schlüssig. Demzufolge benenne ich diese Oblaten im weitesten Sinne auch
Sterbeplätzchen. Die Herstellung dieser Oblaten ist im Gegensatz zu den
Lebkuchen auch wesentlich einfacher und geht schneller vonstatten. Verzehren
kann man jedoch beide Variationen. Jedem das Seine. Für welche ihr euch entscheidet,
ist nun wirklich Geschmackssache und sehr individuell. Manch einer bevorzugt Pappe
ähnliche Kreationen, und der Andere eben etwas Kräftiges, wie den Lebkuchen. Auf
alle Fälle werden sich eure Geschmacksnerven quasi erst für den Lebkuchen bedanken,
da sie sich bei Oblaten irgendwie in die Irre gefühlt wähnen.
© Marlies Hanelt 26. Dezember 2015
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