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Hallöchen und Willkommen auf meinem
Facettenblog
Diesmal etwas gaaaaaanz anderes. Aus meinem Spontanskript. Ich nutze es, um meine Gedanken in passende Worteffekte zu setzen. Dient also der Entspannung.
Schwedische Augenblicke
Stahlblauer Himmel
lässt meinen Blick schweifen. Glühendheiße Sonnenstrahlen treffen auf die
Oberfläche des märchenhaften Sees Ottsjöns und lassen sie regelrecht silbrig glitzern.
Es ist Sommer in Schweden. Der malerische Ort Ottsjön, der nichts weiter bedeutet
als, Ort am See, ist menschenleer. Ein schmaler Sandweg führt hindurch und wird
linksseitig von einem ruhig dahin dümpelnden niedrigen Gewässer gesäumt, das
sich in eine Art Graben durch den gesamten Ort zieht. Leises Plätschern folgt
der Ruhe, die mich andächtig träumen lassen will. Schaue ich weiter des Ortes
Abhang hinauf, würdigen liebevoll gestrichene weiße Holzhäuser meines Blickes. Stehen
stolz und erhaben einfach nur da und lassen ihre spitzwinkligen Dächer von der
Sonne Glut aufheizen. Nehmen sie wohlwollend auf, so als sögen sie die Natur
förmlich in sich hinein. Hohe Tannenbäume umrahmen Ottsjön. Ihre Wipfel kitzeln
das Himmelsgewölk und wollen sich mit ihm vereinen.
Es scheint so, als hielte
Mutter Natur ein Zwiegespräch mit dem, was sie gewillt ist, zu umarmen. Ein
zärtliches Liebesspiel, dem ich mich nicht entziehen möchte.
Rechter Hand geht
der Sandweg in eine flache Wiese über, auf der Bewohner mit gleichmäßigem
Schwingen von Sensen das Gras schneiden. Einige harken es zusammen und lassen
es sich auftürmen. Werfen es im Nachhinein gekonnt auf runde Holzbaumstangen. Durchschnitten
wird diese Stille vom Lachen der arbeitenden Menschen. Bunte Kopftücher auf dem
Haupt, unter denen sich blondes Haar kringelt, und mit geflickten Hosen bekleidet, wirken sie entspannt. Erzählen die
Geschichte, die schon immer unsäglich währt. Berichten von der Wiederauferstehung
ihres ans Herz gewachsenen Ottsjöns. Lieder erklingen. Wollen sich dazu
gesellen. Schaffen innere Stärke, im Einklang mit ihren ausgeglichenen schwedischen
Seelen. „Brå“, Sagt der Schwede, wenn sich alles im Lot befindet und er zufrieden
mit seiner Arbeit ist. Gibt es etwas Schöneres, als eben jener Zustand, der dem
Menschen immer inne wohnen sollte?.
Irgendwo am Ufer
des Ottsjöns sitzt ein Angler auf einem Stein. Hält die Angelrute aus selbstgebasteltem
Holz in des Gewässers spiegelglatte dunkle Flut. Starrt schon seit Stunden auf
die Oberfläche. Nur Stille, die vom Gezwitscher der umherfliegenden heimischen Vögel
unterbrochen wird. An der anderen Seite des Gestades tut es ihm ein Anderer
gleich. Niemand, der sie stören könnte.
Einige Meter weiter
scheint ein Holzsteg auf des Wassers Fläche zu schweben. Wird getragen von leeren
Metallfässern. Frauen haben die selbstgewebten Flickenteppiche darüber geworfen
und rubbeln in gebückter Haltung Schmierseife mit einer Bürste ein. Fabulieren
über den Tag. Lachen, juchzen, kiechern und strahlen Frohsinn ab. Zwei von ihnen
stehen bis zu den Knien im Wasser. Säubern das Teppichgut, während Rotbaben um
ihre Knöchel kunstvolle Bahnen ziehen. Umschmeicheln sie als würden diese ihre
Bekundung hierzu zeugen wollen. Tja, Schweden sind eben ein besonderes Völkchen.
Lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Und sei die Arbeit noch so
anstrengend. Gehen wir es doch auch einmal an und lassen uns verführen. Es ist
eben das, was wir daraus machen.
Copyrights: Marlies Hanelt 24. Februar 2016
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