Freitag, 16. Januar 2015

-HERPES LANGSAM AUF IRRPFADEN?- Auch ein Paketservice hat es nicht immer eilig, wenn... SURREALISTISCHE DENKWEISE



                 
(Logo in Public Domain von Pixabay)
http://pixabay.com/ 



                  Willkommen auf
            -HANELTMANIA-
Es gibt Nachschub für alle Fans, die dem Surrealistischen zugeneigt sind. 



             Herpes langsam auf Irrpfaden?

Auch ein Paketservice hat es nicht immer eilig, wenn…

…die Achse der Transportkutsche bricht oder die Pferde zu schnell getrabt sind. Sie brechen einfach kraftlos zusammen und benötigen neue Energien, in Form von kohlenhydratreichem Futter. Das könnte zum Beispiel etwas sein, was so manche Menschen unter der Schädeldecke beherbergen. –STROH-. Immerhin werden sie vom Postillion mit vehementen Peitschenhieben dazu angetrieben, schnell an Ort und Stelle zu sein, damit die bestellten Pakete ordnungsgemäß dem Empfänger überreicht werden können. Leider kann es dazu kommen, dass unvorhergesehene Ereignisse diesen Vorgang abrupt unterbrechen, als auch wahnsinnig in die Länge ziehen. Die Folge ist dann eine nicht korrekte Zustellung, die dann mit extremem Warten des Empfängers einhergeht. Eine Benachrichtigung konnte zu jener Zeit, bei nicht Anwesenheit desselben, noch nicht hinterlassen werden. Es gab einfach noch keine passenden, geeigneten Formulare und Stifte hierfür. Zudem musste der Postillion des Schreibens und Lesens mächtig sein. Auch das war nicht immer die Prämisse. Viele Zusteller waren eben nur Aushilfskräfte und haben davor irgendeinen Job bedient, der jene Fähigkeiten nicht benötigte. Beispiel, der Bäcker oder auch der Fleischer. Selbst der Schuster fertigte oder reparierte einfach nur Schuhe. Klar.
Es begab sich zu jener Zeit, als auf den sandigen, schmalen Hauptwegen noch Kutschen fuhren. Diese ersetzten die heutigen Lastkraftwagen und auch PKWs, jedoch ohne jedweden Einsatz von Technik. Dafür gab es zwei oder vier kräftige Gäule, die sich mächtig anstrengen mussten, damit der Zusteller ihnen nicht mit der Lederpeitsche eins überzog.
Gorkwah versuchte die Pakete vom Depot, also eine einfache Holzhütte, auf die Ladefläche der Kutsche zu hieven. Zeit hatte er nicht, denn diese drängte jeden Tag. Alle Pakete sollten binnen eines Tages zugestellt sein, ohne wenn und aber. Diesen Knochenjob übte er bereits seit drei Monaten aus und bekam nur schlappe dreißig Golddublonen dafür. Egal, Zaster musste her, damit auch seine Familie überleben konnte, egal wie. Riesige Schweißmassen rauschten inzwischen den bulligen, gesamten Körper hinunter und durchtränkten seine dunkelblaue Postillion Montur. Sah nicht wirklich prickelnd aus. Dementsprechend war seine Laune auf dem Tiefpunkt angekommen, und es benötigte schon einige positive Umstände, um sie wieder in die Höhe zu heben. Noch schnell das letzte Paket hinauf geworfen, und Gorkwah feuerte seine Pferde mit einem Schnalzen an. Das goldene Signalhorn hatte er vergessen, da keine Eilpakete ausgeliefert werden mussten. Nun, diese wären immerhin innerhalb von fünf Stunden zugestellt worden und hätten den Empfänger keine grauen Haare wachsen lassen. Also spielte sich damals die Einstellung zum Zeitempfinden offensichtlich in anderen Dimensionen ab. Dem drohenden Herzinfarkt wurde somit unbewusst entgegen gewirkt.

 

Die vollgepackte Paketkutsche ratterte und holperte über den mit kleinen Steinen durchsetzten Hauptweg entlang, so dass die Pakete auf der hinteren Ladefläche auf und ab hüpften. Einige fielen sogar herunter und blieben liegen. Wer also gerade diesen Weg benutzte, konnte sich nach Herzenslust bedienen, denn die –Allgemeinen Geschäftsbedingungen- wiesen keinen dementsprechenden Passus hierfür auf. Das Gerangel konnte man sich bildlich vorstellen, da die Menschen in dieser Zeit bitterarm waren. Wer wollte da nicht schon einmal ein Parfüm von Chanel ergattern oder gar Luxusklamotten von Lagerfeld?. Gorkwah schaute auf seine Rolex und bemerkte, dass ihm förmlich die Zeit unter den Fingern davon rann. Heftig drosch er die Peitsche auf die ausgemergelten Pferde ein, damit sie schnellen liefen. Plötzlich krachte es und die beiden Hinterräder zerbarsten in viele Teile, da die Holzspeichen dem Druck nicht mehr stand hielten. Nur noch eine kurze Strecke zogen die Pferde das, was vorher eine intakte Kutsche war, aber ohne Räder am hinteren Teil. Eine lange, tiefe Furche bildete sich durch die herunter gesackte Achse. Dann war ernüchternde Stille, in der man nur noch die Vögel zwitschern hören konnte. Sie pfiffen das Lied vom –Folterpostillion-.
Gorkwah fiel vor lauter Entsetzen die Kinnlade herunter und entblößte sein Zahnprovisorium. Die gepeitschten Pferde lagen inzwischen mausetot und mit Schaum vor ihren Mäulern auf dem ausgedörrten Hauptweg. Ein dünner Schweißfilm zog sich über ihre Körper. Was war nun zu tun?. Gorkwah hatte keine Ersatzräder deponiert, auf die er im Notfall hätte zurück greifen können. Eigentlich sollte er sich nun selbst vor die Kutsche spannen und das Zaumzeug anlegen. Kräftig genug hierfür war er ja. Da kam ihm eine grandiose Idee ins Hirn. Gorkwah zog aus seinem blauen Postillion Overall ein Gerät, was einem heutigen Handy nicht unähnlich sah. Tippte die Nummer vom Paketdepot ein und wartete auf das Freizeichen. Nichts. „Schiet, jetzt bin ich noch in einem Funkloch!“, brüllte er hemmungslos, und seine sonore Stimme mischte sich mit dem Gezwitscher der Vögel. Ein neues Lied ward kreiert, ohne dass es ihm bewusst wurde. Bis heute singt er vulgäre Lieder in einem Kirchenchor und ist inzwischen zum Kirchenchorleiter empor gestiegen. Würde er nicht längst verstorben sein, täte er dem illustren Gewerbe heute noch frönen. Seit dem warten die Empfänger immer noch auf ihre Pakete. Einige von ihnen sind dem Postillion natürlich längst auf diesem Wege gefolgt und werden ihn dementsprechend im Universum für seine Unpünktlichkeit drangsalierend bestrafen. Für ewig. Na, P(r)ost Mahlzeit!.
Jetzt wissen wir auch, warum in der heutigen Zeit unsere Pakete später oder oft auch gar nicht ankommen. Dies ist nur eine surrealistische Denkweise von Vielen.
© Marlies Hanelt 16.Januar2015  

NACHSCHUB IM GENRE HORROR/EROTIK FOLGT IN KÜRZE
Eure Admina Marlies       
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte hier kommentieren