(Logo kreiert mit Word und Paint)
Willkommen im NEUEN 2015, meine lieben Blogleser/innen.
Ich beginne es für euch mit einer ziemlich abgefahrenen, surrealistischen story. Nun ja, ihr kennt mich inzwischen schon. Kann aber nicht sagen, was mir als Nächstes durch mein Gehirn schwebt. Demzufolge könnt ihr auch 2015 weiterhin gespannt sein und bleiben.
Die Genres habt ihr ja schon gewählt. Also wird es etwas in Richtung Horror/Erotik Horro pur und Surrealistik sein.
Zudem bitte ich um Verständnis, dass in nächster Zeit nicht viel von mir gepostet wird, da ich an einem ziemlich langen Crime-Manuskript für einen Verlag arbeite, dass hier nicht eingestellt wird. Logisch. Die Endfassung kommt dann als Anthologie oder auch als eigene Printversion und e-book, in einem Permalink auf der rechten Seite meines Blogs zum Tragen. Einfach klicken und dann dort bestellen. Wann das ist?. Lasst euch überraschen. Trotzdem lohnt es sich, öfter einmal vorbei zu lugen.
Kaugummis auf einer subtilen Reise durch den
menschlichen Körper
Könnte das eines Tages Wirklichkeit
werden?.
Wie schon in einer anderen Story mit dem
Titel:
Vorsicht!.
Schweinegrippe, Trendnudel oder doch nur ein Korkenziehereffekt?
von mir geschrieben, können auch Kaugummis,
bei übermäßigem Verzehr, zu bestimmten Nebenwirkungen führen, die nicht ohne
sind. Vielleicht hat die Pharmaindustrie inzwischen ein Heilmittel gegen diese
Art von Sucht entwickelt?. Sollte jedoch dieser Wirkstoff den des Kaugummis aufheben,
quasi eine Wechselwirkung eintreten und sich dadurch bedingt bei NULL
ansiedeln, befragen sie hierzu den Apotheker oder erwürgen sie ihren Hausarzt. Lassen
sie sich also von mir in diese surrealistische Welt entführen und entspannen
beim Lesen meiner Worte mit Kaugummis oder einem Glas Sekt, beziehungsweise
gerne auch mehreren. Ein gewisses Lächeln kann ich jetzt irgendwie nicht
leugnen.
Julia ist eine attraktive, gut
durchtrainierte Frau in den besten Jahren. Dem Leben im Allgemeinen zugewendet,
frönt sie es mit einer ungeheuren Intensität in jedweder Richtung. Leider gibt
es da eine Sache, der sie noch mehr zugeneigt ist. Man wird es nicht glauben,
denn es ist der banale, allseits bekannte Bubble Gum in seiner ganzen Vielfalt.
Julia genügt nicht nur einer, zwei oder auch drei, denn das wäre ja normal. Nein,
sie vertilgt eine ganze Packung mit zwanzig Stück am Tag. Je nach Geschmacksvariation
und Intensität desselbigen, wird der dann ausgespuckt und an die Wand geklebt.
Plattgedrückt, lang gezogen, bis ein Motiv entsteht. Inzwischen ist die ganze
Wand ihres Büros voll von diesen selbstklebenden Kaugummis. Herrlich!. Was
benötigt man da noch ein bestimmtes Design, was eine richtige Tapete erst richtig
wirken lässt und das Zimmer aufpeppt?. Der farbliche Unterschied dieser Gummis
bewirkt ein gewisses know how und lässt das Auge des Betrachters definitiv in
eine andere Welt driften und dort auch für längere Zeit verweilen. Immerhin hat
jeder die Möglichkeit, mit seinen kreativen Fantasien etwas Anderes darin zu
erkennen. Eine Kunstsammlung in einer Bildergalerie könnte keinen besseren
Effekt erzielen. Jedem das Seine. Picasso hat auch einmal KLEIN und unbedeutend
angefangen oder?. Das abgefahrene, sehr
subtile Spiel beginnt schon kurz nach dem Aufstehen. Die Packung mit den Gummis
liegt neben dem gut gefüllten Kaffee Pot, der weiter nichts zu tun hat, als
heiß und fettig zu sein. In Julia erwacht auch wieder die übliche morgendliche
Hyperaktivität, die sie nicht ausstehen kann. Der erste Pfefferminzkaugummi hebt sich demonstrativ aus der Verpackung und
steht wie ein Zinnsoldat senkrecht. Wie passend!. Julia schnappt sich ihn mit
seiner feisten Körperposition, steckt ihn in den Mund, trinkt einen Schluck des
heißen Kaffees dazu und kaut, was der Gummi hergibt. Teufel, der schmeckt heute
aber etwas bitter, denkt sie sich und nimmt erneut einen großen Schluck ihres
Lieblingsgetränks, um den Geschmack damit zu überdecken. Leider wird daraus
nichts. Demzufolge krallt sich Julia noch einen Erdbeerkaugummi und steckt ihn
zu dem Vorhandenen, um damit einen Mix aus verschiedenen, naturidentischen
Aromen zu erzeugen. Schmeckt jetzt wie Erdminz. Ist einmal etwas Anderes. Nach
einiger Zeit wird auch dieser Geschmack fade. Darum greift sie auf die Packung
mit den Holunderkaugummis zurück. Wieder landet ein Kaubonbon in ihrem oralen
Speisezimmer und gesellt sich zu den anderen zwei.
In diesem Moment fällt ihr ein, dass es
Zeit ist, die fünf Tabletten pünktlich einzunehmen. Jedoch vergisst Julia die
Gummis vorher aus dem Mund zu nehmen, damit Platz für die Tabletten geschaffen wird.
In ihrem Mund stapeln sich jetzt Kaugummis, Tabletten und wollen auch irgendwie,
irgendwohin befördert werden. Nur kann sie nicht mehr unterscheiden, was sich
da alles hinter ihren Zähnen gesammelt hat. Das Sammelsurium wird kurzerhand
mit einem riesigen Schluck des inzwischen kalt gewordenen Kaffees
hinuntergewürgt und landet natürlich in der Magengrube. Die Magensäure begrüßt
ihre neuen Zuwanderer und versucht diese langsam anzugreifen, woraufhin sich
der Knetmassemix erst einmal vehement zur Wehr setzt. „Hört mal!“, beginnt das
Säurekonzentrat das eventuell aufkommende Gespräch mit dem neuen Besuchermix
vorab zu unterbinden. „Stellt euch bitte hintereinander an und tanze mir nur
niemand von euch aus der Reihe, sonst ergeht es euch schlecht!“. „Jeder von
euch bekommt von mir die richtige Salzdröhnung, die er verdient!“. Der Knetmassemix
hat nicht die geringste Chance, diesem Befehl zu folgen, da er ja ineinander verklebt
und verkleistert ist. „Nun gut, ihr habt es nicht anders gewollt!“, geifert die
Säure und überschüttet den Ankömmling mit einer heftigen Dröhnung ihrer Waffe.
Vor lauter Angst dem Feind gegenüber,
breitet die wuchtige Masse ihre keulenartigen Arme aus und drückt sich mit
größter Mühe aus dieser feindseligen Umgebung, hinein in andere Gefilde. Good
bye Magen, welcome Dünndarm. „Vielleicht können wir uns dort einfach unbemerkt hindurch
schlängeln, und man lässt und wenigstens in Ruhe“. „So langsam schmerzen meine
massigen Glieder“, säuselt die Knetmasse und reibt sich den voluminösen Bauch,
der offenbar kurz vor dem Zerplatzen ist. „Kinnings, wir müssen uns trennen,
damit wir auch nur ansatzweise durch diese Kanäle kommen!“, „Es muss doch irgendwo
einen oder mehrere Ausgänge in diesem gottverdammten Körper geben?“, donnert
der Hauptkaugummi in Feldwebelmanier und wird inzwischen von vielen Tabletten
umzingelt, die bereit sind, dieser klaren Ansage zu folgen. „Wenn ich einmal
kräftig niese, dürfte uns dieser brutale Effekt trennen!“. Der Hauptkaugummi
denkt an seine Verflossene und ein dröhnender Nieser verlässt seinen Körper,
woraufhin die Gemeinde aufgelöst und in andere Organe katapultiert wird. Die
etwas Schwereren landen sofort im Dickdarm, während die weniger Gewichtigen
zielorientiert in Lunge, Ohren, Nase und Ohren stecken bleiben. Einige erblicken
in weiter Ferne ein Licht und versuchen, sich dorthin zu bewegen. Sie strecken
ihre Fühler aus und klammern sich an den Innenwänden der Organe fest, um nicht
sofort vom Blutstrom mitgerissen zu werden. „Verdammt, ist mir schwindelig!“,
schreit die kleine, rote Tablette und hangelt sich in Richtung einer
offensichtlichen Körperöffnung. Einige schon aufgezehrte, von der Säure extrem angegriffene
Kaugummis folgen ihr, um in die Freiheit zu gelangen.
Ein Pfefferminzkaugummi blinzelt durch
seine eitrigen Augen und zeigt auf einen weiteren Ausgang. „Da!, schaut doch
nur!“, ruft er verzückt und sichtlich
erleichtert. „Da ist ein weiteres Tor zur Freiheit!“. Seine Stimme
beginnt abgehackt zu werden, da ihm vor Freude die Puste ausgegangen ist. „Wir
sind nur noch einen Blähmoment davon entfernt!“. In diesem Moment kollabiert
der Pfefferminzkaugummi und kann sich nicht mehr fest halten. Aufkommende,
böige Winde, gepaart mit flüssigen, braunen Massen ziehen ihn mit, bis direkt an
das anale Loch, wo er droht hinausgeschleudert zu werden. Ein kurzes Aufflammen seines
Lebenslichtes verhindert dies, und er bläht sich zu einem monströsen Ball auf,
der mit fauligen Gasen gefüllt ist. Inzwischen haben auch die anderen Kaugummis
und Tabletten ein freiheitliches Loch erreicht, nachdem sie einen grausamen
Gewaltmarsch hinter sich gebracht haben. Überleben heißt die Devise. Einige
Irrläufer sind leider irgendwo stecken geblieben und sterben dort einen
grausigen Tod. Der Rest verweilt total erledigt vor besagten Löchern und bläht
sich, dem Tode nahe, auf. Ihr Gummikörper ist so deformiert, dass sie in ihrer
Freiheit einfach platzen wollen.
Julia steht an ihrem Schreibtisch, und aus
allen Löchern quellen die toten Kaugummis, um hernach sich einfach in Nichts
aufzulösen. Nein, nicht in Nichts, sondern kleben wie eine dünne Schicht auf
ihrem gut durchtrainierten BODY. Da die Poren nun nicht mehr in der Lage sind
durch zu atmen, stirbt auch sie einen qualvollen Erstickungstod.
Für die Risiken und Nebenwirkungen ist der
Verbraucher in Eigenregie verantwortlich. Auch Kaugummis können diese besitzen,
wenn der Verzehr derselben nicht enden will. Devise: KAUEN UND NICHT ESSEN.
© Marlies Hanelt 3.Januar2014
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